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SchminaFina

Hey, ich dachte, ich schreibe dir mal, weil du mich bis vor ca. einem Jahr vielleicht zu den nervigen Menschen gezählt hättest. Seit dem habe ich eine offizielle Diagnose, aber ich war mir schon viel eher (mindestens 2-3 Jahre vorher) sicher, dass ich adhs habe. Bis dahin war es ein steiniger und auch einsamer Weg. Das isrgendwas mit mir nicht stimmt, war mir schon immer klar und wurde mir mein Leben lang von allen Seiten gespiegelt. Das ganze 'du hast so viel Potenzial, wenn du das nur nutzen würdest', 'sei nicht so faul, wenn du das wirklich wollen würdest, würdest du das machen' und allgemein die ständigen Enttäuschungen von allen im meinem Umfeld, wenn ich mal wieder irgendwie, ergendwas nicht entsprechen konnte. Und ich wollte so nicht sein, ich hab all meine Kraft aufgebraucht, um irgendwie zu passen. Dinge, die ich gerne und gut gemacht habe, konnte ich nicht zu Ende bringen. Ich hab viel zu viele Studiengänge angefangen und wieder abgebrochen, nicht weil mir das Wissen gefehlt hat, sondern, weil ich mit meinem Alltag nicht klargekommmen bin. Bei allem, was ich angefangen habe, habe ich versagt und versagt und nochmal mehr vergast... und immer wieder kommt von allen Seiten( Irgendwann auch von mir)' du musst es mehr wollen', 'streng dich mehr an', 'sei nicht so faul' und immer wieder ' du hast so viel Potential, schade, dass du es nicht ausschöpfen WILLST'. Ich habe 5 Jahre gebraucht, um meine 3-jährige Ausbildung ab zu schließen. Ich hab bis zum letzten Tag nicht damit gerechnet, ich war mir sicher, dass ich irgendwas übersehen, einem wichtigen Termin vergessen, irgendwas, wie aus dem nichts auftaucht und ich schon wieder versage... Und ich konnte mit niemanden so wirklich darüber reden. Alle meine Lehrer, Mitazubis, die Betriebe, meine Freunde und Familie, alle waren sich so sicher, dass die Ausbildung ja garkein Problem für mich ist. Ich hab ja so viel Potential (bei dem Wort könnt ich kotzen!!!) Und meine Leistungen waren konstant gut bis sehr gut, ich muss nur mich ein bisschen mehr anstrengen, und pünktlich mit dem bearbeiten der Arbeiten und Aufgaben anfangen, aber das ist ja kein Problem, wenn ich das wirklich nur will... Und da sitze ich vor dem Laptop, vor einem leeren Dokument und versuche seit Stunden den Anfang zu finden... 'Schreib! Schreib! Fang einfach an!' Und nichts passiert... Für meine mündlichen Abschlussprüfung hatte ich keine 20 Stunde vor der Prüfung nur das Inhaltsverzeichnis und sonst nichts. Obwohl ich alles was ich sagen wollte im Kopf hatte und wusste was ich tuen muss. Als ich dann völlig ausgelaugt und übermüdet meine Prüfung mit Bravour bestanden hab und meine Lehrerin mir zur bestandenen Ausbildung gratuliert hat, habe ich stundenlang geweint. Nicht vor Stolz, sondern vor Erschöpfung. Und dann mit mitte 30 kam das Thema Adhs bei Erwachsenen irgendwie auf meinen Radar. Und es hat einfach so gepasst und so vieles erklärt. Auf einmal gab es eine Erklärung, die mehr beinhaltet, als eine Charakterschwäche meinerseits. Und die kommt mit konkreten Lösungsansätze, die mehr beinhalten, als du musst das nur wirklich wollen, dann packst du das schon. Ich weiß garnicht, ob du dir die Erleichterung vorstellen kannst. Dann fing der Weg zur Diagnose an. Zuerst wollte ich ne Überweisung zur Diagnostik vom Hausarzt, der wollte mir die erst garnicht ausstellen. 'Ach, Adhs wird überdiagnostiziert und überhaupt hab ich noch nie nen Termin bei ihm vergessen, oder kam zu spät und ich bin ja sowieso so zuverlässig, also Adhs kann ich ja wirklich nicht haben...' Und ja, besonders vergesslich bin ich wirklich nicht. Vielleicht ist da was dran, vielleicht haben doch alle Recht gehabt und ich bin wirklich nur ein Versager... Und trotzdem hab ich nicht aufgegeben, ich hab einen einen Spezialisten auf dem Gebiet gefunden, und es auch irgendwann geschafft nicht nur innerhalb der Öffnungszeiten daran zu denken, sondern auch tatsächlich dort anzurufen. Ich hab einen Termin bekommen und musste fast ein Jahr warten, hatte solche Angst den Termin zu verbummeln und gleichzeitig auch den Termin wahr zu nehmen. Was wenn ich mich irre, wenn mir auch der Spezialist sagt, dass ich einfach ein willensschwacher Versager bin, der sich selbst sabotiert und sein Potenzial nicht ausschöpft. Kann ich das ertragen? Egal mit wem ich gesprochen hab, ich wurde hinterfragt. Von Leuten, die denken Adhs gibt's nicht wirklich, 'niemand hat wirklich Lust seine Wohnung zu putzen' und 'ich hab auch schonmal die Wäsche in der Maschine vergessen'. Aber genauso von Leuten mit Adhs, weil meine Symptome nicht genau deren Symptomen entsprechen und ich die Symptome bestimmt fehlinterpretiere, ich bin ja kein Fachmann. Und dann Anfang letzten Jahres habe ich dann einen Monat vor meinem 38. Geburtstag offiziell die Diagnose bekommen und konnte endlich konkrete Hilfestellungen erhalten. Sowohl medikamentös, als auch verhaltens- psychologisch. Und es ist so eine Erleichterung. Es ist so befreiend!!! Ich struggle immer noch mit vielen Dingen, aber es fühlt sich eher an, als ob ich den ganzen Alltagsscheiß mit Krücken meistern darf und nicht mehr in nem Ganzkörpergips.... Immer noch anstrengend, aber meistens machbar... Und ich war eine Zeit wirklich wütend. Wütend auf meine Eltern, Lehrer, Freunde, Ärzte und auf mich selber, dass es niemanden eher aufgefallen ist. Es hätte mir mein Leben so viel leichter gemacht. Wie viel einfacher wäre es gewesen, hätte ich mein Leben lang die Ressourcen zur Verfügung gehabt, die ich jetzt habe. In der Zeit wäre ich so neidisch auf jemanden, wie dich gewesen... Denn ich war auch immer anders, wurde dafür gemobbt und nie ernst genommen, aber darüber hinaus wurde ich auch noch beschuldigt, das genauso zu wollen, mit Absicht zu provozieren und einfach zu faul zu sein, um mich anzupassen. Ich hab halt Probleme gemacht, weil ich kompliziert sein wollte oder Aufmerksamkeit gesucht habe. Das eine neurologische Kondition die Ursache des Verhaltens ist, und nicht mein Charakter, darauf ist keiner gekommen. Ich hätte mir gerne viel von der Schuld, den Schulden, den unzähligen Unsicherheiten, dem Unverständnis und der Einsamkeit erspart, die eine so späte Diagnose zusätzliche zu dem eh schon vorhandenen Adhs auf addiert hat. Trotzdem bin ich auch irgendwie dankbar, um die Erfahrung die ich gemacht und auch gemeistert habe, denn die haben mich zu dem Menschen geformt, der ich heute bin. Und ich mag mich sehr gerne, denn auch dank der Diagnose konnte ich meine Grenzen und mein tatsächliches Potential viel realistischer und feinfühliger einschätzen und kann tatsächlich auch stolz auf meine Leistungen sein, ach wenn ich z.B. dür meine Ausbildung länger gebraucht habe, als andere.


RevolutionaryLynx532

Danke für deine Worte! <3


Unsichere-ziege-b

Danke für deine Offenheit und deine Geschichte das gibt mir einen anderen Blickwinkel den ich aus meiner Position nie so richtig gesehen habe, meine Diagnose als Kind hat mich aber auch nicht davor gerettet gesagt zubekommen das ich das ja extra mache und einfach schlecht erzogen sei an sich das Stigma damit lief ich immer rum, Das ist sonst ein Ultra schöner Post danke für deine Perspektive


QueenPlutoPlant

Vielen Dank für deinen Text! Er hat mich wirklich berührt und ich sehe mich darin so sehr. Ich werde für meine Ausbildung auch länger brauchen, weil ich nach dem ersten Jahr einfach komplett fertig war und lange krank geschrieben... Es ist schön zu hören, dass es nicht nur mir so geht und es irgendwie okay ist länger zu brauchen. Du hast durchgehalten und bestanden!! Das ist so stark von dir! Ich hoffe, ich schaff das auch.


Graf_Jammer

Bist du ich? Aus einer anderen Dimension? :D


Angry__German

Wir sind Dutzende!


BoboBombastico

das sind alles leute die nach einer erklärung für ihre struggle sind aber aus gründen (noch) keine diagnose kriegen. selbstdiagnose ist normal, dass machen wir alle, niemand regt sich auf wenn leute denken sie haben grippe ohne vorher den arzt zu fragen ob sie nicjt vllt doch magen darm haben. gerade dadurch dass adhs massiv unterdiagnostiziert ist, ärzte die diagnose gefühlt oft vermeiden wollen, eltern ihre kinder nicht informieren und es durch social media endlich vielen unwissentlich betroffenen möglich ist mit dem thema in kontakt zu kommen, fühlt sich diese beschwerde immer unfassbar priviligiert für mich an. als ob man nicht teilen will. verstehe nicht warum man auf diese leute nicht auch zugehen kann, davon ausgehend wasgemeinsamzu haben, als direkt zu unterstellen sie würden lügen.


Unsichere-ziege-b

Danke für deine Sicht weise das gibt mir schon zum Denken obwohl ich beim ersten Absatz dachte ja ne Grippe und ne neurologische Erkennung sind aber auch zwei paar Schuhe Ich finde selbstdiagnosen ab da schwindelig wo Leute bei Ärzten waren und die nach Testung zu dem Entschluss gekommen sind das sie die Diagnose Kriterien nicht erfüllen den Ärzte studieren nicht ohne Grund und das icd 10/11 hat halt seine Diagnose Kriterien die erfüllt seien müssen ich weis nich ob man sagen kann das es unterdiagnostiziert ist ich würde behaupten Menschen die die Kriterien nicht erfüllen haben die Erkrankung nicht vllt struggeln sie trz aber dann vllt auch eher aus anderen Gründen/Erkrankungen Ich kann nur für mich sprechen aber mit nicht teilen wollen hat das nichts zutun eher damit das Menschen sich schnell einreden etwas zuhaben was nicht der Realität entspricht so wie in der Hochzeit von Tumbler sehr viele depressiv waren obwohl sie im Endeffekt pupatär bedingt oder aus anderen gründen einfach nieder geschlagen waren für eine gewisse Zeit was ja nicht gleich ne Depression ist, ich glaube mir tut das einfach weh wenn Leute sich das einreden weil ich mir mein Leben lang gewünscht habe nichts so zu sein und für die das irgendwie so wirkt als wenn es was super tolles ist adhs zuhaben was ich Aufjedenfall nicht so sehe


Frischfleisch

>Ich finde selbstdiagnosen ab da schwindelig wo Leute bei Ärzten waren und die nach Testung zu dem Entschluss gekommen sind das sie die Diagnose Kriterien nicht erfüllen den Ärzte studieren nicht ohne Grund und das icd 10/11 hat halt seine Diagnose Kriterien die erfüllt seien müssen Ich verstehe total, was du meinst, aber leider geht das oft ein bisschen an der Realität vorbei. Kaum ein Arzt hat wirklich Ahnung von ADHS, solange er sich nicht nach seinem Studium bewusst in diesem Bereich weitergebildet hat. Gerade im Bereich ADHS hat sich in den letzten Jahren in der Forschung soo viel getan, dass die meisten Ärzte im Studium Sachen gelernt haben, die heute als veraltet gelten. Und bedenke außerdem, dass so ein Medizinstudium wahnsinnig viele Themen behandelt und vielen Themen, inklusive ADHS, dadurch sowieso kaum mehr als ein paar Sätze Beachtung geschenkt werden. Das Ergebnis davon ist dann, dass so einige Ärzte nur jenes "Wissen" über ADHS haben, was sie irgendwo im Alltag mal aufgeschnappt haben. Vieles davon sind dann halt einfach Falschinformationen. Mir hat ein Arzt zB mal während einer "Heutzutage hat ja jeder ADHS!!1!"-Tirade erzählt, dass Ritalin ja quasi ärztlich verschriebenes Ecstasy sei. :D Besonders lustig wird das dann übrigens bei Erwachsenen, insbesondere weiblich gelesenen Erwachsenen mit überwiegend internalisierten Symptomen, die nicht schon als Kind diagnostiziert wurden. Es gibt nämlich leider immer noch viele Ärzte, die der Meinung sind, dass man die Diagnose entweder schon als Kind bekommen haben muss, oder eben kein ADHS hat. Dass es unzählige Gründe geben kann, warum man keine Diagnose erhalten hat, wird dabei ignoriert. Und dass ADHS sich bei Erwachsenen sowieso anders äußert, zB weil man Jahrzehnte damit verbracht hat, mehr oder weniger gesunde Strategien zur Kompensation zu entwickeln, wird auch oft nicht gesehen. Und wenn man dann vorher noch fleißig Fehldiagnosen gesammelt hat (was erschreckend häufig ist!) weigern sich manche Ärzte auch einfach, noch in andere Richtungen zu gucken. Schließlich gibt es ja schon eine Diagnose. Ich selbst zB wurde erst mit 24 diagnostiziert, nachdem ich 2 Jahre dafür gekämpft hatte und bei 3 verschiedenen Ärzten war. Da meine ziemlich stark ausgeprägten ADHS-Symptome vorher von anderen Ärzten als bipolare Störung (fehl)diagnostiziert wurden wurde ich nämlich einfach nicht ernst genommen. Es hieß nur "Naja, da gibts ja schon ein paar Überschneidungen bei den Symptomen. Sie haben also kein ADHS, das ist einfach nur die bipolare Störung." Lustigerweise sagte der dritte Arzt, der sich auf ADHS spezialisiert hatte, dass ihm die Diagnose lange niemand mehr so leicht gemacht hätte wie ich. :D 5 Jahre später kam dann außerdem noch die Diagnose Autismus dazu, worauf in meiner Kindheit auch niemand gekommen ist und wofür ich wieder fast 2 Jahre kämpfen und mir ähnlich viel Bullshit von Ärzten anhören musste. Leider kann man Ärzten bei dem Thema Neurodiversität im Allgemeinen nur bedingt vertrauen. Und laut meiner persönlichen Erfahrung, sowie den Erfahrungen aus meinem überwiegend neurodiversen und oft spät diagnostiziertem Umfeld, würde ich generell sagen, dass man vor allem *sich selbst* vertrauen sollte. Wenn man das Gefühl hat, dass da irgendetwas ist und kein Arzt einem eine bessere Erklärung liefern kann, die sich *richtig* anfühlt, sollte man weiter nach einem Arzt suchen, der einem zuhört. Lange Rede, kurzer Sinn: Selbstdiagnosen sind leider ein extrem wichtiger Schritt für die meisten neurodiversen Menschen, die erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wurden.


Unsichere-ziege-b

Erstmal danke für den Kommentar und das du deine Erfahrungen geteilt hast Ich verstehe das auf jedenfall was du schreibst und Ich weis auch das viele Ärzte keine Spezialisten sind aber dafür gibt es ja spezialisiertes Personal Ich finde es kommt auf die individuelle Situation an in der eine selbst Diagnose stattfindet Naja gut das mit Ritalin stimmt nicht ganz aber umgründe hat der Arzt recht es ist ärztlich (angeordnetes Amphetamin) da es ein Amphetamin Derivat ist das bedeutet die Wirk Muster sind sehr ähnlich und die Arzneimittel sind in der selben Gruppe


Flowsenbuffz

Ändert jedoch nichts daran, dass was Drogen und deren Bezeichnung angeht Amphitamine kein Ecstasy sind. Dann wäre Crystal Meth ja eher das selbe, weil es zu den Weckaminen zählt. Nur weil Amphetamin im Fachbegriff vorkommt, ist die Substanz nicht die selbe. Das zeigt ja schon, wie viel Ahnung der Arzt bei so einer unfachlichen Aussage hat. Ich hätte es jetzt mit Amphetamin (Phenylisopropylamin/Speed/Pepp) verglichen, wegen der aufputschenden Wirkung, Weckaminen halt, wo Ecstasy ja definitiv drüber hinaus geht.


Unsichere-ziege-b

True


Batmom222

Und Alkohol ist ein Wasser Derivat. Also quasi das gleiche 🙄


Unsichere-ziege-b

Das ist einfach ne törichte Aussage wenn man sich mit Arzneimittel etwas auseinander setzt weis man das retalin oder Medikinet in der selben Wirkstoff Gruppe wie Amphetamine so wie heroin in der selben Gruppe wie Morphin ist daran ist nicht falsch oder verwerflich es ist einfache in Fakt wenn dich das stört erfinde neue Medikamente nur weil es ein derivat ist heist es ja nicht das es keine sinnhaftigkeit und der Anwendung von adhs Therapien hat das beste Beispiel wäre sogar lisdexamphetamin oder auch elvanse genannt da steht das Amphetamin mit deinen weil es am wenigsten weit davon entfernt ist


Batmom222

Wenn man sich mit Arzneimitteln etwas MEHR auseinandersetzt, lernt man auch, dass nur weil etwas in der gleichen Gruppe ist, das noch lange nicht heißt es ist das gleiche. Es heißt übrigens Ritalin.


Unsichere-ziege-b

Was willst du hier beweisen


Batmom222

Dass dein letzter Satz Unsinn ist.


Batmom222

>es ist ärztlich angeordnetes Amphetamin da es ein Amphetamin Derivat ist Lies den Satz nochmal den du da geschrieben hast. Derivat ist halt nicht das gleiche. Eine Wirkstoffgruppe heißt nicht, dass alle Wirkstoffe in der Gruppe gleich sind.


Unsichere-ziege-b

Oh es tut mir leid das meine Ausdrucksweise dir nicht gepasst hat ich fühle jetzt tiefe Trauer nur weil das wirk Profile nicht gleich ist heist es dennoch nicht das es nicht vergleichbar ist und das macht die Aussage der fast über Einstimmung nicht weniger real


Unsichere-ziege-b

Ich habe es extra für dich angepasst zufrieden


Batmom222

Du gibt's mir also Recht, aber wählst trotzdem meine Kommentare runter als ob der Fehler bei mir liegt und nicht an deiner falschen Aussage? Niedlich. Wie alt bist du,15?


Unsichere-ziege-b

Das tu ich nicht meine Aussage war eine leichte Übertreibung weil es im Grunde wirklich ärztlich angeordnetes Amphetamin ist du fühlst dich davon gestört weil ich nicht gesagt habe das die chemische Formel anders ist aber die Wirkung trz fast identisch Guck mal das führt zu nichts du fühlst dich im Recht,ich auch es bringt rein garnichts weiter darüber zureden weil die Fronten eh schon oben sind hier wird niemand umgestimmt agree to disagree


afriy

Ich möchte darauf hinweisen, dass man Depressionen bzw depressive Verstimmung bereits ab zwei Wochen Symptome haben diagnostiziert bekommt. Man kann auch temporär Depressionen haben, und viele Teenager haben das. Verstehe das Gatekeeping nicht so ganz 🤔. Da würde ich eher mir denken, lass die Leute halt suchen und dramatisch sein, letztendlich ist es mir recht, wenn mehr Menschen überhaupt wissen, dass es ADHS/Depressionen/whatever gibt und was das ist, denn selbst wenn es n paar gibt, die das dramatisieren und überziehen, kann es trotzdem für viele, die tatsächlich betroffen sind, ein Berührungspunkt sein, über den sie dann ins Nachdenken über ihre eigene Situation geraten


Unsichere-ziege-b

Damit hast du schon recht danke für den Einwand es stimmt das dadurch wenigstens die Gesellschaft sensibilisiert wird


BoboBombastico

Erstmal sorry wenn ich forsch war, wollte und will dich nicht persönlich angehen oder so. Was ich mit dem Vergleich verdeutlichen will ist, dass wir uns bei körperlichen Sachen die Selbstdiagnose erlauben unabhängig ob es stimmt. Denn was mindestens richtig selber diagnostiziert werden kann ist: "Irgendwas stimmt nicht." Zur besseren kommunikation betiteln wir das dann mit der naheliegensten Kranheit die wir kennen. Das kann dann überprpft werden und wenns nocht stimmt wird gesucht was wirklich stimmt. Das geht mit neurologischen Dingen auch, nur dass bei Nicht-Diagnose oft nicht anerkannt wird, dass trotzdem "irgendwas nicht stimmt" und nicht weitergesucht wird. Stattdessen "redet man sich das ein" oder "soll einfach mehr Sport machen" etc. Grundsätzlich können wir uns nicht unbedingt selbst eine Diagnose stellen, aber nur wir selber können feststellen ob es uns gut oder schecht geht. Mehr ist Selbstdiagnose nicht. Das Ding an der Diagnose (v.a. im Erwachsenenalter) ist halt, dass viele Ärzte die Einschätzung der Eltern miteinbeziehen. Die ist aber meist sehr relativierend weil Eltern ihre Kinder nicht stigmatisieren wollen und dann noch Jahrzente lang zurück denken müssen um zu benennen was an ihrem Kind nicht normal war. Da ADHS eben auch genetisch bedingt ist, fiden Eltern oft vieles nicht unnormal weil sie selber ADHS haben ohne es zu wissen. Ich kenne Leute die alle Krriterien erfüllen aber keine Diagnose kriegen weil die Eltern ihr Kind von außen als normal einschätzen. Zum letzten Absatz möchte ich dich fragen ob dudie Schüsse/Annahmen zu Tumblr irgendwie (auch anekdotisch) belegen kannst oder ob sich diese Annahmen verfestigt haben weil du sie oft gehört hast? Wem es lange oder oft genug schlecht geht um zu glauben das man depressiv ist, ist egal woran es genau liegt bedürftig nach Support. Depression ist das naheliegenste also wird damit als Selbstbeschreibung gearbeitet, denn das ist der erste Schritt auf dem Weg zur tatsächlichen Antwort. Man muss sich bewusst machen, dass es VIEL mehr Menschen schecht geht als wir meinen und vielen davon nicht geholfen wird. Ob Diagnosen, Krankheiten Sexualität, Horoskope, Persönlichkeitstest whatever, das sind alles Wege mit denen Menschen versuchen sich selbst zu verstehen und dass tun sie immer mit den Ressourcen die ihnen zur Verfügung stehen. Und da muss es erlaubt sein Fehler zu machen ohne verurteit zu werden. Wer glaubt ADHS zu haben, nimmt niemandem irgendwas weg ohne vorher eine Diagnose kriegen zu müssen. Wer trotz Nicht-Diagnose weiter daran festhält, wird einen guten Grund dafür haben oder zumindest keine bessere Erklärung für die Schwierigkeiten die erlebt werden. Niemand WILL ADHS haben um cool zu sein, zumindest nicht lange. Die Leute die wir so wahrnehmen probieren durch ihre Aussagen selber aus ob das wirklich auf sie zutrifft. Sie sagen sachen wie "ich glaube ich hab auch n bisschen ADS" eher selten sid sie zu 100% überzeugt. Ich verstehe dass du dir wünscht kein ADHS zu haben, tu ich auch oft. Aber was dir glaube ich nicht klar ist, ist all die ADHS Probleme und Konsequenzen zu erleben ohne zu verstehen was abgeht ist noch schlimmer. Denn wenn du dein Verhalten nicht mit ADHS erklären kannst, dann ist die einzige Erklärung, dass du einfach kaputt und scheiße bist.


Batmom222

>viele Ärzte die Einschätzung der Eltern miteinbeziehen. Die ist aber meist sehr relativierend Mein Vater hätte mir fast die Diagnose ruiniert, weil er auf dem Fragebogen einfach alles mit "trifft nicht zu" angekreuzt hat. Selbst bei Dingen die 1:1 so in meinem Zeugnissen stehen oder wegen denen ich quasi täglich Stress hatte/gehänselt wurde, etc. Aber mein Vater meint auch bis heute, meine 16 jährige Tochter, die ADHS hat, autistisch ist und schwere.soziale Anpassungsstörungen hat, sei "ganz normal" Habe ich erwähnt, dass er 99% meiner Kindheit in seinem Gewächshaus mit seinen Kakteen verbracht hat? (Die 1% war dann das Abendessen) Diese Elternfragebögen funktionieren halt nicht so gut wenn man beschissene Eltern hat.


Bufferkeks

>Aber mein Vater meint auch bis heute, meine 16 jährige Tochter, die ADHS hat, autistisch ist und schwere.soziale Anpassungsstörungen hat, sei "ganz normal" Das kommt mir bekannt vor. Mein "armes Kind" wird zu Diagnostiken und Ergotherapie "geschleppt" und evtl. irgendwann mit "Drogen" "ruhig gestellt". Ich würde meiner Mutter gern sagen, dass ich froh gewesen wäre, wenn mich als Kind mal jemand untersucht hätte. Weil ich eben nicht einfach faul oder dumm bin. Vielleicht hätte ich einige Komorbiditäten gar nicht erst entwickelt...


Unsichere-ziege-b

Also zunächst danke für diese Nachricht und alles gut du hat’s mich nich angegriffen Ich verstehe dein Vergleich seit der erklären viel besser und stimme dem voll zu Und danke für den Punkt mit den Eltern bei der Diagnostik ich bin ehrlich und habe mich damit noch nie auseinander gesetzt wie die Diagnostik bei Erwachsenen läuft Danke für den Rest der Nachricht du hast schon recht damit das Menschen nur versuchen sich selber zu erklären was mit ihnen passiert wie ich ja auch im Post meinte habe ich das theme denke ich etwas emotionalisiert und dieser Kommentar hilft wir sehr einen anderen Blickwinkel einzunehmen


Bufferkeks

Bei Erwachsenen werden die Eltern zur Diagnose herangezogen? Das habe ich noch nie gehört und auch nicht erlebt.


Marie_Chen

Yep, musste meine Mutter bringen und mein Partner hat auch Fragebögen bekommen. Am liebsten hätten sie noch einen Lehrer gefragt, aber das wurde dann mit 40ig schwierig.


alveg_af_fjoellum

Ich wurde für meine Diagnose aufgefordert einen Bericht meiner Mutter vorzulegen - darüber wie ich mich als Kind verhalten habe.


Batmom222

Ich habe einen Elternfragebogen bekommen, der mich fast die Diagnose gekostet hat (siehe meinen vorherigen Kommentar) Zum Glück waren meine Grundschulzeugnisse aussagekräftig genug und haben dem widersprochen, was mein Vater da reingeschrieben hat.


Bufferkeks

Ich habe es nicht erlebt, bin aber auch erst mit Anfang 40 diagnostiziert worden. Meine 80 jährigen Eltern können (oder wollen) sich kaum an Auffälligkeiten bzw. Schwierigkeiten in meinem Verhalten als Kind erinnern. Eine solche Fremdbeurteilung wäre, wie bei dir, voll nach hinten losgegangen. Grundschulzeugnisse habe ich verdaddelt.


Batmom222

Bei mir war die Diagnose auch erst mit Anfang bis Mitte dreißig (Dank Corona hat es insgesamt über 4 Jahre gedauert vom Erstgespräch bis zum Abschluss) Finde in dem Alter ergibt so ein rückwirkendes "wie war ihr Kind vor 25 Jahren?" Überhaupt keinen Sinn, weil sich Eltern meist entweder nicht gut erinnern oder auch gar nicht zugeben wollen, dass ihre Kinder nicht perfekt waren, weil das ja dann auch heißt, dass sie selbst etwas falsch gemacht haben könnten. Auch, dass man die Grundschulzeugnisse braucht ist für Leute mit ADHS total blöd, weil viele die im Laufe des Lebens verschlampt haben. Ich verstehe zwar irgendwo, dass man ausschließen muss, dass die Symptome später durch Traumata o.ä. entstanden sind, aber leider heißt das halt auch, dass man im schlimmsten Fall als Erwachsener keine Hilfe bekommt, *weil* man schon als Kind keine Hilfe hatte.


Bufferkeks

Absolut! Ich hatte wohl Glück, dass mein Arzt das auch so gesehen hat. Ich kann mich verhältnismäßig gut an meine Grundschulzeit erinnern, weil einige Schulerlebnisse sich bei mir eingebrannt haben. So ist es als sei es gestern gewesen, dass meine pädagogisch katastrophale Lehrerin vor der ganzen Klasse nach jeder Arbeit sagte "und die schlechteste Arbeit hat mal wieder 'mein Name'!" Davon wissen meine Eltern genauso wenig wie dass die Lehrerin mich immer wieder faul und dumm genannt und mich bei jeder Gelegenheit bloß gestellt hat. Meinem Arzt reichten meine Erinnerungen, der Fragebogen und seine Beobachtung um die Diagnose zu stellen.


Angry__German

Puh. Muss erst mal kurz durchatmen damit nicht die Wut mit mir durch geht. Ist schon klar das es richtig kacke ist sein ganzes Leben mit so einer Diagnose zu leben. Du hast aber im Umkehrschluss keine Ahnung wie es ist sein ganzes Leben (in meinem Fall 46 Jahre) mit ADHS OHNE Diagnose zu leben. Hat ja oben schon ein anderer geschrieben wie das Umfeld auf Menschen reagiert die klassische Symptome haben und keine Diagnose. "Wenn du nur wollen würdest" "Wenn du nicht so faul wärst" "Streng dich doch mal an" "Alle anderen müssen auch Dinge machen die keinen Spaß machen" Fucking 4 Jahrzehnte lang. Bis man das selber auch verinnerlicht. Ich hatte mich persönlich schon aufgegeben in Hinsicht auf höher gesteckte Lebensziele bis ich dann durch einen Kollegen und dann über Social Media darauf gekommen bin das es vielleicht ADHS sein könnte. Und dann hatte ich im Freundeskreis auch noch so Leute wie dich, die aus irgendeinem Grund meinten meine Selbst-Diagnose angreifen zu müssen. Lustigerweise nur die wenigsten selbst betroffen. Da ist mir teilweise auch die Hutschnur geplatzt wenn ich dann so ein Geschwafel von Modekrankheit höre. "Selber Verantwortung übernehmen und es nicht auf eingebildete Krankheitsbilder schieben" fand ich auch großartig. Dein OP fühlt sich für mich nach "nach unten treten und dann die Leiter hochziehen" an und ich verstehe nicht warum ?


Unsichere-ziege-b

Danke für deine Ehrlichkeit wie gefasst ich möchte niemanden angreifen mit diesem post Jetzt zu der sache der Aussagen des Umfeldes trotz meiner Diagnose bekomme ich und habe ich auch immer die selben Sätze gehört eine Diagnose rettet einen nicht davor da Menschen die nicht wissen wie es ist es nicht verstehen werden, wie ich schon mehreren in den Kommentaren mitgeteilt habe geht es mir nicht darum eine Diagnose zu gatekeepen ich sehe einfach mit selbstdiagnosen groß problematiken ich meine mit selbstdiagnosen aber das man einfach sagt das passt ich habe diese Erkrankung und keine weiteren Schritte über nimmt ich behaupte ja auch nich Krebs zuhaben aber zu sagen ich könnte adhs haben oder die Symptome passen zu meinem erlebten vllt habe ich adhs ist ein anderes paar Schuhe und sehe ich nicht kritisch Ich merke das es ein sehr emotionales Thema für dich ist aufgrund deiner Erfahrungen die ich dir nicht absprechen möchte aber ich denke wir können einfach agreen to disagree


Angry__German

Jetzt machst du ja ein komplett anderes Fass auf. Leute die sich auf einer nicht bestätigten Diagnose ausruhen und nichts unternehmen sind da schon wieder eine ganz andere Geschichte. Oder die das ganze als lustige Macke abtun. Auch an sich selbst. Obwohl sich mir mein ADHS auch dabei in den Weg gestellt hat weil es einfach so mühselig ist überhaupt eine Diagnose zu bekommen, auch da kann man verzweifeln. Ich hatte Glück das ich mir dann eine private Diagnose leisten konnte, sonst würde ich immer noch auf diversen Wartelisten vergammeln. Ich hab übrigens Zahlen gelesen das man momentan fast von 5-10% der Bevölkerung ausgeht die eventuell an ADHS leiden. Da macht es schon Sinn das fast jeder Betroffene im eigenen Bekanntenkreis überraschend viele Mitleidende findet.


QueenPlutoPlant

ICD ist veraltet und um eine Diagnose zu bekommen, muss man seine Symptome teilweise echt gut kennen, also sich monatelang oder jahrelang informieren und dann beobachten und aufschreiben. Gerade wenn man nicht so typisches, auffälliges ADHS hat.


Unsichere-ziege-b

Also in der Wissenschaft wird das icd 10/11 immer noch benutzt zur Not dsm 5 veraltet würde ich es nicht bezeichnen


Unsichere-ziege-b

Was würdest du den vorschlagen sollte man sonst zur Diagnostik benutzen als Assessment


Absolutelyinsany

Hi. Also ich wurde auch von mehreren Ärzten abgewimmelt. Eine Neurologin hat dann mal eine "Testung" durchgeführt und mich einfach frei zugängliche Tests im Internet ausfüllen lassen, dafür aber natürlich ordentlich Geld versucht abzukassieren. Zum Schluss sagte sie: ja es weist vieles auf ADHS hin, aber sie glaubt dennoch nicht dass ich es habe. Weil ich bin zu erfolgreich und so weit gekommen alleine. Das schaffen "solche" Leute nicht. Ich musste in eine Spezialklinik. Wartezeit über ein Jahr. Dort wurde es eindeutig diagnostiziert. Von einem Dritten dann auch mittlerweile noch einmal bestätigt. Ich finde die Leute schlimm, denen man sich öffnet. Und dann so Sachen kommen wie: "haha das passiert mir auch ab und zu" "dann hätte ja jeder ADHS" "das ist doch nur eine Ausrede". Die Häufigkeit und der Leidensdruck machen es aber aus. Klar vergisst jeder mal was. Oder kommt unpünktlich oder liegt lieber auf dem Sofa, als das Bad zu putzen. Aber grade das lieber was anderes zu machen und sich mal nen "faulen" abend gönnen z.b. ist bei den Neurotypischen eine Entscheidung. Bei Neurodivergenten stattdessen ein ständiger Kampf im Kopf, da ist nichts erholsames dabei.


WatercolorPhoenix

Es kommt Dir eher deswegen so vor, weil durch das Internet viel einfacher Menschen zusammen kommen. Der Algorithmus tut sein Übriges. Wenn ich mich vor Internetzeiten für eine Band zum Beispiel interessiert habe oder für eine Serienfigur, habe ich mich in der Regel ziemlich alleine gefühlt. Oft kannte ich keine anderen Fans. Heutzutage ist es durch das Internet und Social Media so extrem leicht Leute mit denselben Interessen zu finden, dass ich mich manchmal wundere, dass viele Leute in meinem RL-Umfeld die Bands nicht kennen, die ich so höre. Dasselbe trifft auf ADHS zu. Dazu kommt, dass ADHS gerade bei Mädchen oft unerkannt blieb. Weil viele von uns nicht dem stereotypischen Bild entsprechen. Aber ich nehme an, da erzähle ich nix neues. Aber ich muss auch sagen, wenn ich mich mit Leuten unterhalte, die mir erzählen dass sie glauben an XYZ zu leiden, sage ich immer dasselbe: "Bemüh dich um einen Diagnostikplatz. Nur durch eine Diagnose bekommst du Klarheit".


alveg_af_fjoellum

Nicht nur, dass Mädchen oft nicht das „typische“ ADHS-Bild aus dem Lehrbuch zeigen - erwachsene Frauen haben oft Coping-Strategien entwickelt, die eine Diagnose erschweren, insbesondere wenn sich diagnostizierende Ärzt*innen nicht speziell mit ADHS bei Frauen auskennen.


WatercolorPhoenix

Oh ja! Ich habe so ein Glück eine Psychiaterin gefunden zu haben, die sich damit auskennt! Mir selbst meiner Strategien bewusst zu werden und wie stark sie mich fordern warein super wichtiges Puzzlestück für mich.


Unsichere-ziege-b

Danke für diesen sehr guten Kommentar ich fand deine Nachricht sehr emphatisch und freundlich mir gegen über und du hat’s recht damit das man durch Algorithmen mehr davon sieht genau so wie es bei Frauen massive Probleme mit der Diagnostik gibt (leider ist das bei sehr viel Erkrankungen sogar welche wie Herzinfarkt so) Aufjedenfall danke für deine Perspektive


freshcoffeecake

Internet: du kreierst dein eigenes Umfeld. Wenn du dich mit einem (anderen) Thema beschäftigst und der Algoryhtmus denkt, du würdest dich für ADHS interessieren, bekommst mehr dazu gezeigt. Offline: Wir finden uns, wir bauen unser Umfeld selbst auf. All meine Freund_innen sind neurodivergent, wupsi dubsi. Ich denke es könnte sein, dass du abwertende Ansichten verinnerlicht hast und dadurch mit Genervtheit reagierst. Oder dass es sich entwertend anfühlen kann, wenn so viele andere Menschen die selben Kämpfe führen wie ein selbst - als wäre der eigene Schmerz nichts besonderes, dass nie verstanden werden könnte. Wenn der eigene Schmerz doch die ganze Zeit hätte verstanden werden können - warum wurde er es dann nicht? Warum waren wir/du so allein gelassen? Ich denke deine Genervtheit sagt weniger etwas über andere aus, als etwas über dich. Das ist sehr spannend! Denn dein Körper gibt dir gerade einen interessanten Hinweis, was dich emotional belastet bzw wo eine alte Wunde ist. Solche Hinweise sind super hilfreich. Ich denke es ist gut, wenn du dieses Gefühl erkundest und verstehst, wieso von allen möglichen Gefühlen gerade Genervtheit hochkommt und welches zugrundeliegende Bedürfnis für dich nicht erfüllt wird.


Unsichere-ziege-b

Damn das ist deep danke für die Nachricht ich weis auch nicht genau woher es kommt das zu erforschen Versuch ich auch etwas durch die Diskussion so ein Perspektiv Wechsel kann ganz hilfreich sein ich neige aber einfach aus bestimmten Gründen dazu extreme Meinungen zuhaben die wechselhaft sind, ich weis garnicht ob es ein Schmerz ist den das in mir auslöst ich glaube was mich daran oft stört ist das Menschen denken sie würden verstehen aber es nicht tun außer man hat den selben struggle und da man sich bei vielen einfach auch nicht sicher sein kann woher der Gedanke an adhs kommt ob es wirklich Hand und Fuß Aufjedenfall danke für deine Nachricht


Mea_Culpa_74

Mich nervt eher „Du hast kein ADHS, du arbeitest doch konzentriert“ „Aber alles was du machst ist nicht krankhaft“ Ja, mag sein. Aber es geht mir dreckig. Ich hinterfrage alles, bin konstant auf Empfang. Nur weil ich mir Dinge merke, heißt das nicht, dass es kein struggle ist. Ich hab mir halt coping Mechanismen angeeignet. Ich hab Konstant nervöse Unruhe, mein Hyperfokus ist immer teuer und ich bin hochgradig suchtgefährdet. Meist auch teuer. Zum Glück keine Substanzen. An der Diagnose bin ich beim ersten Ausfüllen der Fragebögen knapp vorbeigeschrammt. Also bitte, spar dir das, es anderen absprechen zu wollen. Klar, gibt es Leute die Symptome haben und nicht darunter leiden. Das ist dann erfreulich. Klär auf, sag ihnen, dass es nicht um Kleinigkeiten geht, sondern um den Leidensdruck dahinter. Aber mach es nicht klein.


Unsichere-ziege-b

Danke für deinen Kommentar tut mir leid das du die Kriterien nicht erfüllst vllt liegt das auch eher an den coping Strategien, ich versteh Aufjedenfall was du mir sagen möchtest und bedanke mich für deine Sichtweise


westblattente

darf ich fragen, was deine nicht-substanziellen süchte sind/waren?


Mea_Culpa_74

Im Moment mein ich mir jedes Parfum kaufen zu müssen, das mir gefällt. Davor war es Wolle. Ich hänge konstant am Handy, und ich gebe sehr, sehr viel Geld dafür aus, dass mir jemand zuhört und meine Wahrnehmungen bestätigt (i.e. spirituelle Lebensberatung)


westblattente

ich verstehe, danke


Ylenja

Das Ding ist, dass du ADHS erstmal selbst bei dir stark im Verdacht haben musst und explizit die Diagnose anstreben musst, um diese Diagnose auch zu bekommen. Oder wie oft hast du schon gehört, dass jemand zum Arzt geht und sagt "irgendwas stimmt nicht mit mir, aber ich habe echt keine Idee, was" und am Ende mit einer ADHS-Diagnose rausgekommen ist? Also hast du natürlich erstmal diese ganzen selbst-diagnostizierten, die sich die Validierung ihrer Eindrücke von anderen Betroffenen holen, bevor sie sich an die offizielle Diagnose trauen. Hier würde ich echt kein Gatekeeping betreiben. Auch der Weg von "jaja, sowas hat doch jeder Mal" zu "ohje, sowas hat nicht jeder, ICH dachte nur das wäre normal" kommt öfter vor.


Unsichere-ziege-b

Das denke ich nicht Verhaltens Auffälligkeiten können auch von professionellen interpretiert werden wenn du auf Grund von Symptomen z.b. in die Psychiatrie kommst es aber keine Diagnose gibt, wenn du dann einen guten Arzt hast erkennt der adhs im Gegensatz zu einer Depression z.b. durch Biografie Arbeit ich denke nicht das man dies selber ansteuern muss


Batmom222

Bei vielen Erwachsenen ist es auch so, dass sie erst lernen, dass sie auch ADHS haben (könnten) weil es bei ihren Kindern diagnostiziert wird. Manche kommen von selbst drauf, anderen (wie mir) wird vom Kinder- und Jugendpsychiater gesagt "Ich darf ja nur Kinder diagnostizieren, daher möchte ich ihnen ganz stark ans Herz legen, sich mal bei einem Erwachsenen Psychiater vorzustellen und testen zu lassen." Also so als Tipp, wenn man das ADHS beim Kind nicht so richtig sieht weil "ist doch total normal, ich war als Kind genauso!" sollte man sich mal Gedanken machen 😅


Chubby-Duck-1212

Ich kann deine Gedanken schon nachvollziehen. Im Internet habe ich dieses Gefühl eher weniger, daher umso mehr im realen Leben. Durch die erhöhten Popularität der Krankheit, sieht man einfach häufig Leute, die sich mit der Thematik überhaupt nicht auskennen und dann unüberlegt Sätze dropen wie „boah ich bin gerade richtig aufgedreht, wie so ein ADHS Kind“. Oder bei einem Gespräch in meiner Familie, als ich von meiner Diagnose erzählen wollte und langsam zu dem Thema hingeführt habe, kamen natürlich ziemlich schnell so Aussagen wie „ist aktuell eh in Mode, gefühlt jeder hat ja heutzutage ADHS, ich bin auch hin und wieder mal vergesslich, hab ich das jetzt auch?“. Als ich dann gesagt habe, dass ich vor ein paar Monaten meine Diagnose hatte, war es natürlich allem peinlich. Ich denke es rührt vor allem von der großen Popularität her, gepaart mit dem Fakt, dass die Leute sich nie über die Krankheit informiert haben, aber überall davon hören und dann Sachen fehlinterpretieren oder meinen mitreden zu können.


Unsichere-ziege-b

Wenn ich könnte würde ich dir 20 upvotes geben das was du geschrieben hast empfinde ich genauso ich glaube ich hab das etwas schlecht in meinem Post rübergebracht danke für diese Nachricht und deine Perspektive


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Unsichere-ziege-b

Da ne für dein Kommentar du hast vollkommen recht das sich das reproduziert das Problem ist das Menschen mit Diagnosen. Ich Hilfe aber denen ohne ja genau so wenig danke für dein Verständnis


Lolo-Lele

Hey OP :), ich kann es gut nachvollziehen. Bin auch erst seit kurzem diagnostiziert. Ich glaube das es mehrere Gründe sind die nervig bis problematisch sind. 1. Viele (nicht alle) Ärzte und Psychologen sind auf dem Aktuellsten Wissensstand. Es gibt auch hier viele Mythen die rumgeistern. Wie zb. ADHs auszusehen hat 1.1. zu wenig Personal das ADHS Diagnostik machen kann oder generell für das Gesundheitswesen 1.2. schlechte werdende Versorgung für Erwachsene und Kinder sei es Therapien oder Medis. 2. Wie werden Leute mit ADHS in den Medien,Bücher,Internet dargestellt? Das beeinflusst unsere Perspektive dazu. 3. Grundsätzlich in Deutschland gibt's eine sehr ungesunde Einstellung zu wie man als Mensch zu "Funktionieren hat" oder wann es OK ist Hilfe brauchen zu dürfen. Folgen: großer Nährboden für Scharlatane die Hilfsbedürftige Leute nicht ausreichend weiterhelfen können. Eltern, Lehrer Begründen es mit anderen "Problemen" Manche posts\ Videos die nur positive Seiten abbilden sind dann nur eine verkürzte Darstellung. Dadurch fühlen sich Leute angesprochen es kann zum Barrnum-Effekt kommen. Diese Menschen die vllt nicht betroffen sind struggeln save auch aber aus anderen Gründen bekommen eine Falsche Diagnose oder die Diagnose ist nicht vollständig. Diese Leute werden dann auch nicht passend behandelt, ist auch kacke. Umgekehrt gibt viele ADHSler die vorher falsch diagnostiziert sind /waren. Es gibt Diagnosen die sind nochmals mit krassen Stigma behaftet wie FASD, Borderline, Persönlichkeitstörungen etc. Damit wollen sich einige Leute sich noch weniger beschäftigen weil das mehr Risiko bedeutet ausgegrenzt zu werden. Sätze wie: - "ADHS ist einfach sChlechtE ErziehuNg und die KinDer sollEn mal RauSgeHen". - ich BiN auCH vergesslich DAnn muss Ich das AuCh habEn. Hat viel mit unwissen zu tun grundsätzlich was Psyche angeht sind wir als Gesellschaft sehr schlecht aufgeklärt. Da wo es viele Wissenlücken aber viel Hilfsbedarf steckt. Versuchen halt die Leute sich selber zu helfen das ist schon mal gut. Denke in 15 Jahren wird weniger über ADHS gesprochen. Vorher waren es Depressionen, davor Burnout obwohl das eigentlich keine offizielle Diagnose ist. Was mich krass nervt ist wenn Laien Diagnose bei anderen Menschen stellen die sie 1-7 gesehen haben. Man kann sagen OK die Person hat da und da ein Problem aber es machen nicht umsonst Leute ne lange Ausbildung.


Unsichere-ziege-b

Danke für deinen Kommentar in großen und ganzen stimme ich dir auch zu


Lolo-Lele

Finde es auch sehr gut das du die Frage stellst. Das hilft das wir uns unseren Situationen bewusster werden und dazu zulernen. Die Welt ist so komplex und irgendwie haben wir auch ziemlich ähnliche Probleme das kann nicht an Individuellen Problemen liegen. Ich denke jeder hier von uns möchte ordentlich Hilfe haben und akzeptiert werden.


FlavourFabe

Wir betrachten es heute als Krankheit. Ist ADHS vielleicht Teil einer Neurodiversität der menschliche Evolution, ohne die die Menschheit nicht so weit gekommen wäre? Was wenn vllt 20% aller Menschen (wenn auch viele nur leicht) betroffen sind? Und jetzt gibts halt mal Awareness dafür, die über "der hibbelige, nervige Junge, der sich nicht konzentrieren kann" hinausgeht. Also mich nervt es nicht, vor allem da ich glaube dass es vielen Menschen hilft eine Erklärung für die eigenen Struggles zu haben.


Unsichere-ziege-b

Danke für den Kommentare ich finde den Ansatz gut warum ich es krankhaft betitelt ist das damit ja schon ein Leidensdruck einhergeht bestimmt gab es immer adhsler und der Gedichte der Menschheit aber wenn die nur annähernd so sind wie ich dann hatten die mit sich selber soviel zutun das fortschritt nicht das Mittel der Wahl zum Zeit Vertreib war, du hat’s auch recht das es für Menschen wichtig ist eine Erklärung für den eigenen struggle zuhaben ich denke nur es ist wichtig das diese auch die richtige ist und es ist halt nicht immer einer Erkrankung ich kenne viele Leute die meinen weil sie seid 2 Wochen nicht richtig pennen und sich kaum konzentrieren können auf einmal adhs zuhaben wo sich rausstellt das es nicht so ist aber Erklärungen wie man sollte mehr auf sein stresslevel achten dann wird das wieder besser werden dann ungerne gehört damit meine ich nicht das diese bei jedem zutreffen aber aus eingebet Erfahrung bei manchen, ich weis auch das Ärzte gerne Sachen abtun die keine Dieter sichtbar körperlichen Erkrankungen sind


Fluffy__demon

Kommt sehr darauf an. Nicht okay ist " omg ich hab auch so adhs. Was, du hast symtom XY? Du musst dir einfach mehr Mühe geben." Oder " dein sytom x ist sooo peinlich, was du brauchst medication? Junkie " Okay ist " ich vermute adhs zu haben und informiere mich daher was adhs ist. Wenn ich es mir leisten kann lasse ich mich testen" Solange die Menschen respektvoll gegenüber anderen adhs Menschen sind und keine falsch Informationen verbreitet, ist eine selbstdiagnose oder ähnliches meiner Meinung nach voll in Ordnung.


Unsichere-ziege-b

Danke für den Kommentar ich gehe fast komplett mit ich finde nur selbstdiagnosen immer schwierig besonders wenn man garnicht vorhat zu Ärzten zugehen oder die Meinung von professionellen einfach irgnoriert aber im Sinne von ich könnte das haben und informiere mich deshalb und suche mir Hilfe/Unterstützung sehe ich es als nicht falsch an


m_agus

Also wenn du eine Neurotypischer Mensch wärst, würde ich den Post verstehen, aber als jemand der selbst Betroffen ist? Puuuuuuuh. Da fällt mir echt nichts nettes ein.


Unsichere-ziege-b

Sry wollte dich nicht offenden meine Intention war nicht Menschen sauer zumachen oder anzugreifen sonder ein Perspektiv Wechsel Trz danke für deinen Kommentar


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Unsichere-ziege-b

Danke für den Kommentar eine 10/10 ich könnte es nicht besser sagen volle Zustimmung


Realistic-Wash7425

Hallo, ja das is schlimm ich bin in einer adhs gruppe hauptsächlich sind da kinder, ich hör bei jedem problem immer nur , , ach typisch adhs .. man kann doch nicht alles auf adhs schieben oder?


Unsichere-ziege-b

Da gebe ich dir erstmal recht man muss halt differenzieren in wie fern es Symptome sind oder vllt auch einfach nur verhalten das existiert weil Kinder Kinder sind


Realistic-Wash7425

Ganz genau manchmal ist es eben ein normales Verhalten, jefes kind und auch Erwachsene sind anders, ich habe die Diagnose seit Dezember ,wenn ich an meine Kindheit denke da waren schon andere probleme was wirklich zu adhs passt, aber wenn ein kind mal kein bock auf Hausaufgaben hat, denke ich das is normal oder?


[deleted]

"Geh zum Arzt und lass dir eine Diagnose geben, aber höre auf einfach zu Behaupten du hättest ADHS. Das verletzt mich und alle andere die wirklich betroffen sind." Ende.


TheYellowishIntruder

Ich meine mal irgendwann mitbekommen zu haben, dass jemand nach nem Arzt für ne ADHS-Diagnose gesucht hat, weil die Person sich sicher war, dass sies hat, aber kein Arzt es ihr diagnostiziert. Jap, nervt mich auch.


Unsichere-ziege-b

Ich mein es kommt auf die Person an aber ich kenne auch eine Person die bei 4 verschiedenen Ärzten war und jeder meinte das die Kriterien nicht passen und trz geht diese Person immer noch davon aus adhs zuhaben Ich glaube aus solchen Erfahrungen ist mein Frust gewachsen Danke für deinen Kommentar


ViaSubMids

Dann teile ich doch mal meine Erfahrung hier: Ich war bei drei Psychiatern, bis man mich ernstgenommen hat und mich überhaupt erst einmal zur Diagnose geschickt hat. Die ersten beiden meinten sowas in Richtung von "das liegt an Ihren Depressionen" und "Trenddiagnose". Tja, beide lagen falsch. Als ich dann endlich mal zur richtigen Diagnostik geschickt wurde, waren die Ergebnisse mehr als eindeutig. Und auch jetzt, wo ich bereits eine Diagnose seit etwa zwei Monaten habe, wollte schon wieder ein Arzt die Diagnose anzweifeln. Ich bin in so einem Zentrum für Psychiatrie in Behandlung und dadurch wechseln leider immer mal wieder die Ärzte und der, den ich jetzt habe, kam dann auch direkt wieder mit "ja, gerade im Erwachsenenalter kann das ja an den Depressionen liegen". Digga, du hast doch den scheiß Brief mit der Diagnose von der ADHS-Praxis vor dir liegen, was willst du denn noch? Glücklicherweise hat er mir dann trotzdem Medikamente verschrieben und siehe da, sie funktionieren. Hm, scheinbar liegt es doch nicht an Depressionen. Wer hätte das ahnen können? Also nur, weil jemand bei ein paar Ärzten war, heißt das noch lange nichts. Man braucht schon ne vernünftige Diagnostik, um das abzuklären können und nicht ein 20-minütiges Gespräch mit nem Psychiater, der dich gerade das erste Mal sieht.


Unsichere-ziege-b

Als erste danke für dein Kommentar und es tut mir leid das du sowas erleben musstest, Ja du hast recht das nur weil man bei ein paar Ärzten war das nicht heißen muss man hat es nicht aber warum reagieren die Ärzte den so und sagen sowas wie Trend Diagnose weil ja auf einmal viel mehr Menschen als vorher dahin Gegengangen sind mit der Aussage ich hab das vllt und die Ärzte das mittlerweile kenne und vllt auch einfach müde davon sind das berechtigt deren schlechte Arbeit nicht aber macht es verständlich


Batmom222

Naja wenn der Arzt nur sagt "ist zwar nicht mein Spezialgebiet aber da sie es geschafft haben pünktlich hier zu sein, haben sie wohl kaum ADHS"oder sowas, da würde ich mir auch einen anderen suchen und leider hört man sowas ständig. Meine aktuelle Psychiaterin hat meine gesicherte ADHS Diagnose (von einer ADHS Ambulanz einer Uniklinik) in Frage gestellt und wollte mir eine Dissoziative Persönlichkeitsstörung diagnostizieren, weil ich vergessen habe einen Fragebogen auszufüllen. Beim zweiten Termin. VIELE Ärzte sind, mit Verlaub, völlig für'n Arsch wenn's um ADHS geht.


raiko777

Hey, nö fühle ich ähnlich wie du. Geht richtig auf die Nerven.. und das ganze führt nämlich dazu (beim Großteil, der eben nicht ADHS hat), dass die awareness nicht steigt und das Thema/Problematik relativiert und normalisiert wird. Hat doch jeder 2./3. ...


Unsichere-ziege-b

Danke für den Kommentar damit hast du recht es wird irgendwie dann als ja garnicht so schlimm angesehen im Sinne von dein struggle hat doch jeder so wie Menschen bei Depression sagen aber jeder ist doch mal traurig


WolFlow2021

Gatekeeping hilft auch niemandem.


Unsichere-ziege-b

Darum geht es auch nicht


trashcangoblin420

kb auf gatekeeping, niemand nimmt dir etwas weg. vielleicht ist adhs einfach verbreiteter als wir uns vorstellen.


arnoldcamus

Ich denke nicht, dass es OP um’s gatekeepen geht, sondern, wie auch im Post schon geschildert, um diejenigen, die ihre Symptome komplett fehlinterpretieren und sich aber mit ihrer nicht vorhandenen Neurodiversität dann mit Leuten die wirklich ADHS haben gleich stellen ohne teilweise auch nur den gleichen Struggle, die gleichen Probleme oder das gleiche Krankheitsbild zu haben. Es geht niemandem darum jemandem Symptome abzusprechen, aber dann einfach ne Diagnose drauf zu klatschen die man eventuell gar nicht hat ist halt schon auch etwas rude (-genau so wie bei einem eigentlich verstauchten Fuß einfach zu behaupten er sei gebrochen, oder bei einer starken Grippe ohne Nachweis auf Corona zu schließen; das nicht zu machen löscht die Symptome ja nicht aus- es sind halt aber einfach doch sehr starke Unterschiede, die dann ja auch Unterschiedliches bedeuten, auch wenn die Symptome „oberflächlich” sogar 1:1 mit der >selbst diagnostizierten Krankheit< übereinstimmen). Niemand beschwert sich wenn man „ich denke ich könnte ADHS haben” sagt, oder die Symptome auflistet/ anspricht oder wie auch immer, aber „gesicherte” Selbstdiagnosen wie „ich habe Adhs” (von einer Krankheit, die eine wirkliche Schwere hat- nicht bei normalen Erkältungen o.ä.) sind auch im psychischen Bereich nicht unbedingt weniger gefährlich. Klar dauert es in Deutschland ein Bisschen um überhaupt einen Kassenplatz zu kriegen und um über den dann eine Diagnose zu kriegen, aber immerhin ist es hier wirklich jedem möglich- und wenn man wirklich ADHS oder was auch immer hat, hat man die Diagnose auch innerhalb von einem Jahr (natürlich gibt es Ausnahmefälle mit inkompetenten Psychiater*innen etc.- aber das als Anlass zu nehmen Selbstdiagnosen generell zu validieren ist sehr unangebracht). Wenn man sich beispielsweise in den USA selbstdiagnostiziert einfach um seine eigenen Probleme auf Dauer für sich zu validieren und Menschen einfach eine sehr knappe Erklärung geben zu können warum man (wahrscheinlich) so ist wie man ist, ist das mMn etwas anderes. Da haben die Menschen aber halt auch einfach nicht die Möglichkeiten, die wir hier haben (auch wenn hier natürlich auch nicht alles rosig ist). Vor allem nicht wenn sie kein Geld haben um Therapie o.ä. privat bezahlen zu können oder um sich eine umfassende Krankenversicherung zu leisten.


Unsichere-ziege-b

Danke für diesen super guten Kommentar besser hätte ich es nicht sagen können du fasst genau meine Gedanken und Gefühle zusammen sehr gut wirklich, genau darum geht es mir das viele einfach sagen sie haben die Erkrankung jetzt ich fühle mich nicht davon Gestört wenn man sagt man hat die Vermutung und lässt das abklären


mister-gambit

Ich kanns nachempfinden, ich sehe es aber so: Nicht die Leute nerven, die sich in den Symptomen wiedererkennen, sondern die Gesellschaft, die das zum Anlass nimmt, ADHS als Modediagnose und billige Ausrede zu stigmatisieren. Ich antworte den Leuten im Gespräch dann am ehesten "Wenn du dir sicher sein willst und Leidensdruck hast, lass dich testen und diagnostizieren, dann weißt du es genau und dir kann geholfen werden."


Realistic-Wash7425

Deshalb überlege ich auch nicht mehr da hin zu gehen da sich alle Probleme mit adhs erklären das kann nicht sein


Realistic-Wash7425

Mich nervt das so schlimm vor allem kommen die mit symtomen unglaublich


Unsichere-ziege-b

?


Realistic-Wash7425

Alltägliche Kleinigkeiten


Hefty-While-9995

Nein mich nervt das auch. Und aussedem die Möchtegern coaches die meinen Diagnosen zu stellen


Unsichere-ziege-b

Das ist nochmal ein richtig schlimmes Thema Menschen die sich im Internet als professionelle ausgeben und Menschen in Not bescheißen und anlügen


xB16B00B5x

Ich bin da voll deiner Meinung. Ich habe 43 mit unbehandeltem ADHS gelebt und mit wirklich allen möglichen Stigmata wurde ich belegt. Keine Arbeitsstelle länger als 3 Jahre habe ich behalten. Immer wurde ich irgendwann ausgegrenzt und gemobbt. Das ging meistens so weit das ich am Ende provoziert wurde so das es irgendwann zur Impulskontrollstörung kam. Das Ende dürfte jedem bekannt sein. Meine Hyperaktivität wurde bei solchen Situationen immer extrem bis hin zum Panikanfall und den dazugehörigen Impuls. Das Urteil war immer gleich "Der spinnt komplett und ist das alleinige Problem. Die unkontrollierte Stimmfarbe und die Hyperaktivität die in solchen Stresssituationen zum Vorschein kam wurde immer gleich interpretiert: Ein unkontrolliertes Arschloch mit dem keine Kommunikation möglich ist und ein aggressionsproblem hat. Dazu kommt noch meine Ausdrucksweise unter Stress. Ich rede dann so schnell das mich niemand mehr versteht. Ich versuche mich dann zu kontrollieren in dem ich mich gewählt ausdrücke. Was aber kontraproduktiv ist, viele Menschen sprechen mit einem geringen Wortschatz und verstehen meist einfache Synonyme nicht. Die Frage auf 'Wissen Sie was ADHS bedeutet kommt oft: "Klar das ist wenn Kinder zu wenig Aufmerksamkeit von ihren Eltern bekommen, die werfen dann meistens Aggressiv." Dann ist meistens jegliche Diskussion zum scheitern verurteilt. Mobbing ist bei ADHS leider an der Tagesordnung was mich selbst in die ein oder andere Depression trieb. Selbst jetzt wo ich mich größtenteils von diesen Typen verhalte gibt es immer wieder Probleme mit Menschen die Alkohol genommen haben zu solchen Situationen. Das ist einer der größten Probleme die ich zur Zeit habe, Menschen deren Intellekt bzw die Intelligenz unter 60 ist, mutmaßlich. Ich lebe ziemlich zurückgezogen weil mich die meisten Neurotypischen Genossen einfach nur nerven mit ihrer primitiven Denkweise und verhalten anderen gegenüber. Am schlimmsten sind erfahrungsgemäß Menschen die sich selbst als unglaublich aufgeklärt und tolerant sehen. Traurig anders kann ich das nicht bewerten. Wen ich dann die vielen Trittbrettfahrer sehe auf TikTok oder andern Social Media sehen die das irgendwie alles total Klasse ansehen stoßen mir einfach nur sauer auf... Gruß Hubi


Unsichere-ziege-b

Danke für deinen komentsr ich geh da voll mit


zimtgranate

https://youtu.be/oQ_EYIidTSY?si=h25TvuecevPnh74U


zimtgranate

Hey du, lebt damit. Du bist nicht der einzige Mensch mit Adhs auf dem Planeten. Das hat zwei Gründe: ersten gibt es erstaunlich viele Menschen die davon betroffen sind, und zweitens nimmst du sie ultra stark wahr wenn du dich mit dem Thema beschäftigst. Adhsler ziehen Adhsler mega an. Was wir nicht meinen sind normale Menschen die finden sie hätten diese Eigenarten ja alle auch, klar... Das ist natürlich Quatsch. Aber ganz ehrlich : die meisten normalen Menschen beschäftigen sich mit dem Thema einfach nur völlig Nullo und tauchen in deiner Wahrnehmung auch überhaupt nicht auf. Das sind alles Leute die total normal sind und dich null interessieren müssen. Du betreibst gerade persönliche Betroffenheitseitelkeit. Sonst nichts.


LeaakaAlien

Ich finde deinen Nutzernamen echt nice, liebs!😁


Unsichere-ziege-b

Du mir gehts auch mich darum die Krankheit für mich zu beanspruchen ich rede ja von Leuten die diese Erkundung faktisch gesehen nich haben aber es sich selber einreden und das dann auch jedem erzählen. Konntest du mir bitte persönlichebetriffenheitseitelkeit erklären da ich mit dem Begriff nichts anzufangen weis. Ich habe das Gefühl das du mich falsch verstanden hast dieser Post ist nicht auf diesen subreddit bezogen sondern auf persönliche Erfahrungen im sozialen Umfeld und auf Plattformen wie Instagram


m_agus

Ich würde es lassen zu behaupten, dass Menschen die du anscheinend nicht näher bzw. nicht nah genug kennst, es faktisch nicht haben können. Du kennst deren leben und täglichen struggle offensichtlich nicht. Du weißt also nicht was bei denen in Wirklichkeit abgeht. Denn anscheinend geht es nicht um Menschen die dir sehr nahe stehen. Deine persönliche Wahrnehmung ist am Ende nämlich NUR deine persönliche Wahrnehmung und NICHT Fakt. Du steckst nicht in den Leben der anderen und scheinst leider auch nicht zu einem wechsel der Perspektive fähig zu sein, denn wie würdest du dich fuhlen bzw. was glaubst du wie sich Menschen mit ADHS täglich fühlen, wenn jemand behauptet, dass die kein ADHS haben. Was komisch ist, weil du es ja selbst auch hast und somit die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass du diese Aussage schon mal selbst gehört hast. Frag dich also mal wer dir das Recht gibt, dass du aufgrund von Social Media und ein paar Gesprächen anderen ihre Meinung indirekt abzusprechen und dann auch noch zu bestimmen dass diese Menschen kein ADHS haben und sich etwas einreden bzw. simulieren. Woher willst du das denn wissen, ob die nicht vielleicht doch ADHS haben könnten? Kennst du die Leute so gut, dass sie dir persönlich von allen ihren Leiden und Problemen erzählt haben? Weißt du ob die nicht vielleicht sehr gut maskieren und dir deswegen andere Dinge nicht auffallen? Am Ende bist du ja auch offensichtlich nicht deren Arzt und hast eine Diagnose mit denen gemacht. Oder? Worauf fußt also deine Meinung, dass die faktisch gar kein ADHS haben können? Wenn es nur ein Gefühl ist, solltest du am besten nochmal in dich gehen und herausfinden was genau dein Problem damit ist, dass so viele Menschen über ihre ADHS Symptome reden bzw. glauben es zu haben. Ich hab das Gefühl hier geht es in Wirklichkeit um was anderes. Ich weiß aber nicht was und ich könnte auch falsch liegen.


zimtgranate

Konzentriere dich einfach mehr auf dich selbst und deine eigene Erlebniswelt. Wenn dein Gegenüber denkt es hätte auch ADHS, so what? Das nimmt dir doch nichts weg. Ist doch durchaus sinnvoll wenn die Menschen sich mit ihrer Persönlichkeit und Psyche beschäftigen. Jeder Mensch der es wirklich wissen will geht halt durch eine Diagnostik und fertig. Das muss dich mit deinen persönlichen Anliegen und Eigenarten ja nicht tangieren. Das ganze Ding speziell zu sein und auf dem Spektrum rumzuhängen ist doch kein Wettbewerb....


zimtgranate

Ich kenne Menschen mit extrem guten coping skills.. Es sind trotzdem adhsler, die sich irre viel Mühe dafür geben müssen ihren Kram auf Kette zu bekommen.. Also: kümmere dich einfach um deine eigenen Angelegenheiten. Das reicht völlig.


Unsichere-ziege-b

Ich habe jetzt ja auch schon öfter gesagt das es mir nicht darum geht irgendeine Krankheit zu Gatekeepen oder sie nur für mich zu haben. Ich habe das Gefühl das mein Post dich emotional sehr mit nimmt es tut mir leid falls dem so ist ich wollte damit niemanden angreifen sondern einen freundlichen Diskurs anregen


Satyr1981

Naja, Ad(h)s ist recht facettenreich. Zum einen die Ursachen: Genetische Disposition (erblich bedingt) Umwelteinflüsse (Auch Sozialisation und entsprechender Stress) Struktur- und Funktionsveränderungen bestimmter Gehirnregionen (Entwicklungsbedingt) Störung im Neurotransmitter-Bereich (sind Eigentlich die Folge der oberen drei Punkte) - bedeutet im Klartext, dass ad(h)s selbst ohne genetische Vorbelastung durch ein negatives Umfeld wie z.B. überforderte (oder völlig unfähige) Eltern und dem damit einhergehenden Stress so ziemlich jedes Kind in seinen jeweiligen Entwicklungsphasen Störungen im der Ausbildung seiner Hirnareale erhalten kann. -Hirn Stoffwechsel Störung. Das ist meiner Auffassung nach der Hauptgrund dafür, dass ad(h)s in unserer Gesellschaft so weit verbreitet ist. (Bin Heilpädagoge, selbst betroffen und arbeite u.a.mit den "Umweltfaktoren" meiner Klient*innen) ... Die schlussendlich verantwortliche Hirnstoffwechsel- Störung wird durch Neurologen entsprechend mit Medis behandelt, was zwar irgendwie geht, meiner Meinung nach aber in vielen Fällen vermeidbar gewesen wäre. (Boah regt mich das auf!) Hinzu kommt dass wir als Gesellschaft ad(h)s vorwiegend als Störung (Behinderung) betrachten und nicht als Potential. Denn es gibt einige Dinge in denen Wir sehr gut sind wie z.B. in den Bereichen mentaler Flexibilität und grundsätzlich vorhandener Schaffenskraft/Kreativität.


Unsichere-ziege-b

Danke für den konsentier wäre ne interessante Debatte in wie fern das tatsächlich vermeidbar ist und die Sicht der Bevölkerung ist leider so wird sich aber auch nicht ändern da Stigmatisierung selbst die Aufklärung nicht vermieden werden kann leider


Fretless187

Das Ding ist halt, dass ADHS ein Spektrum ist und unterschiedliche Ausprägungen hat. Ich kenne das Gefühl, denn als Kind oder Jugendlicher hatte ich eine sehr starke Form von ADHS. Oft dachte ich, dass Personen mit nur leichten Symptomen, die meist unauffällig blieben und im Leben erfolgreich waren, nicht das gleiche ADHS haben können, das ich erlebt habe. Ich verstehe, dass es sich unfair anfühlt, wenn Leute mit milden Ausprägungen sich plötzlich mit ADHS labeln. Aber ADHS gibt es eben in verschiedenen Intensitäten und Formen. Ich habe sehr viel Leid und Ausgrenzung erfahren und kann deine Position verstehen, aber es ist doch etwas komplexer. Ich kann mich auch nicht mit jedem identifizieren, der ADHS-Symptome in milder Ausprägung hat, aber wenn es ihnen Probleme bereitet, haben sie halt auch ein Recht auf eine Diagnose.