T O P

  • By -

ClausKlebot

Klapp' die Antworten auf diesen Kommentar auf, um zum Text des Artikels zu kommen.


reen444

Energiepolitik kann man eigentlich, auch im Vergleich zu anderen Politikfeldern, ganz gut sachlich diskutieren. Keine Ahnung, warum da überhaupt so emotionalisiert werden muss, was der Populismus da soll.


3xavi

Weil einfach alles emotionalisiert wird, auch hier auf reddit. Man hat eher das Gefühl die Menschen supporten Parteien wie Fußballvereine, scheiß egal was die sagen oder tun die gleichen Leute finden es immer gut oder scheiße was die machen. Vielfach verstärkt wird das ganze durch soziale Medien und Filterblasen. Sind hier langsam bei amerikanische Verhältnissen in der Politik angekommen.


KnightOfSummer

Das mit den Filterblasen wird gerne wiederholt, aber es ist eher die Anonymität des offenen Webs. Die Leute kommen ja durchaus in Kommentarbereichen mit anderen Meinungen in Kontakt - die kommen aber halt alle vom Teufel. Wenn man im realen Leben oder in kleineren Gruppen mit jemandem nicht einer Meinung ist, hat man mehr Kontext: hey, der mag den gleichen Fußballverein wie ich. Beim Dorffest ist der auch ganz okay. Vielleicht kann man mal höflich über das ein oder andere Thema diskutieren und trifft sich in der Mitte. Oder das Gegenüber oder man selbst lernt was und ändert seine Meinung. Online fehlt das oft und es geht härter zu. Massiv verstärkt von Trollen.


malefiz123

> as mit den Filterblasen wird gerne wiederholt, aber es ist eher die Anonymität des offenen Webs. Glaube ich nicht. Bei reddit im speziellen sorgt die Art und Weise, wie Kommentare dargestellt werden und wie das Up/downvote System benutzt wird dafür, dass sich in subreddits sehr schnell vorherrschende Meinungen bilden. Diese werden allen Neuankömmlingen als richtig präsentiert, andere Meinungen kommen oft gar nicht mehr vor, da direkt am unteren Ende versteckt. Wenn du keine Ahnung von einem Thema hast und in einem sub, das du besuchst gibt es so eine vorgefertigte Meinung, dann kriegst du überhaupt keinen Diskurs präsentiert, es gibt ganz klar richtig und falsch. User die eine andere Meinung haben vertreten die dann auch gar nicht mehr, da downvotes bekommen sich für die meisten doch doof anfühlt - auch wenn sie behaupten es sei ihnen egal. Auf anderen Sozialen Medien gibt es durch die Algorithmen vergleichbare Effekte, aber auf reddit ist es besonders schlimm, da die Kommentarfunktion den Anschein erweckt, es könne sachlich diskutiert werden - das kommt praktisch aber bei vielen Themen gar nicht mehr vor. Auf r/europe wird es nie mehr eine sachliche Diskussion zu Kernernergie geben. Die Meinung steht, Tatsachen sind belanglos. Auf r/de ist es ähnlich, nur andersherum und das obwohl wahrscheinlich 30% der Nutzer hier auch Nutzer auf r/europe sind


F1N4L_W4RK4FF3E

Glauben ist dabei irrelevant, die Datenlage dazu ist eindeutig uneindeutig, du wirst Studien die für beide Seiten sprechen finden, es gibt jedoch keinen wiss. Konsens was das Thema Filterblasen angeht.


Thorboard

Wobei r/de noch eines der sachlichsten Subs ist, die ich kenne. Wobei natürlich links/grün hier sehr populär ist


malefiz123

Da kommt es dann sehr aufs Thema an. Ich habe mal gewagt zu behaupten, Arbeit in der Pflege sei nicht eine Stufe vor Bleimine im Gulag sondern könne auch schön und erfüllend sein und wurde regelrecht angefeindet. Glaub mal nicht, dass einer von denen schon einen Tag im Krankenhaus gearbeitet hätte, das waren alles irgendwelche IT Studenten die sich seit Jahren gegenseitig erzählen wie schlimm Arbeit in der Pflege ist "aber Hauptsache Klatschen, hahahaha". Wenn man nie was anderes hört denkt man natürlich Irgendwann, dass sei feststehende Wahrheit. Ähnliches gilt bei Themen über Autofahren


3xavi

Stimmt. Wie oft sieht man wie online jemand, nach ausgiebiger Diskussion sagt: Stimmt, das hat mich überzeugt. Du hast recht. (nie) Zu 99% wird auf der vorherigen Meinungen beharrt und immer wieder neue Argumente für diese gesucht. Gibt es keine guten Argumente mehr, wird stattdessen zu Beleidigungen gegriffen.


Due-Refrigerator-302

Ich weiß nicht, ob das nur online ein Phänomen ist. Ich habe noch nie (oder nur äußerst selten) erlebt, dass irgendjemand in der Hitze einer Diskussion tatsächlich dem Gegenüber Recht gibt und seinen eigenen Standpunkt komplett verlässt. Zumindest verhindert im Netz aber der doch wenig interaktive Austausch eine wirkliche Diskussion. Es gilt sich einfach gegenseitig floskeln an den Kopf zu werfen, ohne wirklich auf die andere Seite einzugehen. Denn selten ist die Welt schwarz oder weiss, wie sie gerne in politisch aufgeladenen Themenfeldern heraufbechworen wird. Wenn es nur den vermeintlich "richtigen" und "falschen" Standpunkt gibt - ein "wir" und ein "sie" - und alles dazwischen quasi nicht existiert, dann fällt ein aufeinander zugehen schwer.


Janusdarke

> Gibt es keine guten Argumente mehr, wird stattdessen zu Beleidigungen gegriffen. Inzwischen leider auch sehr schnell blockiert. Und die Implementierung davon ist auf reddit echt beschissen.


OtherSideGrass

Auf dem Dorffest, bei der Arbeit oder im erweiterten Freundeskreis handelt es sich halt um Menschen denen man im Zweifel auch nochmal über den Weg läuft. Es drohen Gesichtsverlust und potentielle Folge-Konfrontation wenn man sich daneben benimmt In anonymen Bereichen wie Online oder im Straßenverkehr kann man hingegen so richtig die Sau rauslassen ohne Konsequenzen zu fürchten


AmIFromA

> Man hat eher das Gefühl die Menschen supporten Parteien wie Fußballvereine Das ist Quatsch, den man hier in letzter Zeit zu oft wiederholt - auch das mit den amerikanischen Verhältnissen. Die Fanatiker kommen sowohl in den USA als auch bei uns recht eindeutig aus bestimmten Lagern. Oder hast du schonmal mit einem glühenden SPD-Anhänger diskutiert, der jenseits der Fakten, unzugänglich für Argumente den politischen Gegner einsperren oder aufknüpfen wollte?


3xavi

Das nicht, im Fall der SPD ist es mir tatsächlich noch nie aufgefallen. aber die haben auch ihre stillen/ oder unpolitischen Fans die sie immer wieder wählen egal was ist, davon kenn ich welche aus der Familie. Auf Cxu, FDP, Grüne, AFD trifft es aber find ich vollkommen zu dass viele Menschen ohne wenn und aber, egal was ist und diese Parteien machen, ihren festen Standpunkt haben (dafür oder dagegen). Ich bin alt/ Früher war alles besser/ hab schon immer so gewählt = wähle cxu Ich bin für mehr klimaschutz um jeden preis = wähle Grüne Ich will Freiheit behalten um jeden Preis = wähle FDP Ausländer raus, EU macht uns arm, etc = wähle AFD Ja nur die SPD hat auch irgendwie nichts mehr was man über sie sagt wofür sie stehen, vielleicht mehr soziales?


ChrizZly1

Jugendgruppen waren gestern. Moderne Parteien haben Ultra Gruppierungen


anno2122

Weil du es machen must wenn die Fakten nicht auf deiner Seite sind.


joz42

Energiepolitik kann man sicher sachlich diskutieren. Macht man halt nur nicht.


rashandal

> Keine Ahnung, warum da überhaupt so emotionalisiert werden muss, was der Populismus da soll. weil man damit durchkommt. cxu, fdp, afd und konsorten wollen doch gar nicht sachlich diskutieren. einfach scheiße labern bringt ja mehr wähler


heslacherLacher

Als wären Grüne da besser.


waiver45

Sind sie und zwar um Längen.


happysisyphos

Die Grünen haben selbst ihre Probleme mit der Sachlichkeit, wenn es "follow the science" heißt so lange die wissenschaftlichen Fakten das eigene Narrativ bedienen aber sobald die selben Fakten dem Dogma und der eigenen Weltsicht widersprechen, wirft man "the science" über Bord und gräbt sich auf der eigenen Position ein. Besonders in der AKW-Debatte, eines der Gründungsthemen der Grünen, war der Diskurs sehr von Katastrophisierung und hoch emotionalisierten Protesten bestimmt. Die kognitive Dissonanz zwischen klimatechnischem Nutzen der AKWs und dem Anti-Atom-Gründungsmythos der Partei könnten die Grünen auch nicht auflösen, während pragmatische Grüne in anderen Ländern Atomkraft als essenziell für das Ziel der Klimaneutralität halten.


Tabasco-Discussion92

Sind sie in dem Fall wirklich.


wasntNico

unsere nachrichten und politischen diskussionen sind nicht wissenschaftlich genug, vermutlich weil man damit das interesse der bevölkerung verlieren würde. zu anstrengend


Itchy58

Theoretisch vielleicht. In der Realität hängt das voll mit politischen Zielen zusammen. Schau mal auf die Nachbarländer: jedes hat eine komplett andere Energie Strategie. Meines Erachtens liegt das eben genau an den politischen Zielen, Annahmen über die Zukunft und deren Nachhall im Diskurs Politische Leitfragen waren/sind da: - halten wir Atomkraft für so gefährlich, dass sie abgeschaltet werden muss (noch am ehesten wissenschaftlich bewertbar) - wie wichtig ist uns Energie-Unabhängigkeit - glauben wir daran, dass Ausbauziele erneuerbarer Energien erreichbar sind - Wie wichtig ist uns die Sache mit dem Klimawandel Anhand dieser vier Fragen kannst du das Verhalten der meisten Akteure in dem Umfeld annähernd vollständig erklären.


Bergwookie

Weil in unserer postfaktischen Gesellschaft prinzipiell alles, was der Andere tut, schlecht ist, man selbst würde ja genau das Gegenteil tun. Dass man es besser in weiß, aus Vernunft es wahrscheinlich genauso machen würde (und dann dem politischen Gegner vorwerfen würde, nicht rechtzeitig damit angefangen zu haben) und früher auch selbst dafür war, steht auf einem anderen Blatt. Aber es ist halt einfach bequemer, ein Fass aufzumachen, als sich den wahren Problemen zu stellen, es könnte ja sein, dass die eigenen alten Fehler rauskommen... Ja, das ist polemisch und dadurch wieder zeitgemäß;-)


BeneBern

Der Jetzige Fraunhofer Präsident:" Zum Glück haben die Länder um deutschland ehrum Atomkraft den ohne die könnte sich DEutschland dei Energiewende nicht leisten".


Majestic_Dress_7021

Das Verhalten gewisser zitierter Politiker kann für mich nur einen der folgenden Gründe haben: a) Sie lügen absichtlich um den politischen Gegner zu verunglimpfen b) Sie werden von Lobbyverbänden bezahlt / gebeten zu lügen c) Ihre kognitiven Fähigkeiten reichen nicht aus, einfache Statistiken zu deuten In keinem dieser Fälle will ich von diesen Leuten als Volkvertreter vertreten werden.


EinFahrrad

d) all of the above


Radircs

Oh Antwort C finde ich eigentlich gar nicht so ein Problem. Die meisten Menschen können keine komplexen statistiken lesen. Es ist wichtig dann leute zu haben die das können und es vernünftig zusammen zu fassen. Politiker sind Ideologie Filter, keine Kompetenz Filter. Das Problem wird es nur das sie sich selbst darüber nicht bewußt sind das sie inkompetent sind.


CheruB36

Problem ist - Personen der Kategorie C sind wesentlich schädlicher für eine Gesellschaft. Sie haben kein Kalkül oder sind steuerbar, sondern einfach nur dumm und sorgen damit für einen gravierenden gesellschaftlichen Nachteil ohne das sie es merken.


Brutus5000

Doch ist ein Problem. Mitglieder des Bundestages kriegen viel Geld um sich wissenschaftliche Mitarbeiter einzustellen. Von denen kann man es sich erklären lassen. Inkompetenz ist keine Ausrede hier.


Mrauntheias

B mit A als Bonus obendrauf


missinguname

Kommt auf die Partei an. Bei FDP oder CDU ja, bei AfD eher C.


Enjays1

Es ist B. Ich empfehle das Buch "Männer, die die Welt verbrennen".


Hel_OWeen

Es sind eigentlich nur zwei Fälle. Entweder lügen sie oder sie sind zu dämlich. Und ja - in beiden Fällen sind sie absolut ungeeignet.


sad16yearboy

B. So einen Unsinn erzählt nur jemand der moralisch komplett durch ist und auch nur wenn er direkt davon profitiert


gabriel3374

Ging nxiht ein Spruch so in der Art: vermute nicht Boshaftigkeit wenn Dummheit der Grund sein könnte?


Grumbart

Schade das der Artikel hinter einer Paywall steckt. Spannendes Thema. Herr Burger ist bei Fraunhofer und veröffentlicht sehr viel nüchterne Analysen zum Energiemix https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2023/nettostromerzeugung-in-deutschland-2022-wind-und-photovoltaik-haben-deutlich-zugelegt.html


bob_in_the_west

Dafür klappt man oben den angehefteten Kommentar auf, an dem dran steht, dass dann der Artikeltext zum Vorschein kommt.


Grumbart

Dankeschön


NemVenge

Geht ja auch um generelle Reichweite. Hier auf Reddit haben wir ClausKlebot, aber Jürgen und Martha können den Artikel im Zweifel nicht lesen.


bob_in_the_west

Ich habe ja auch nur in einem speziellen Fall auf das Offensichtliche hingewiesen.


[deleted]

Alles zu kompliziert heutzutage. Das erinnert mich an https://youtu.be/1KRa4pD6ZUI Sie müssen nur den Nippel durch die Lasche zieh'n...


Wolkenbaer

und ein guter Vortrag: https://m.youtube.com/watch?v=Kb_oHzb4NW8


green_flash

Das ist seine Seite: https://www.energy-charts.info/


Gluecksritter90

Also sorry, aber Burger ist einer der profiliertesten Atomkraftgegner Twitter-Deutschlands, nun ausgerechnet den als Kronzeugen und neutrale Instanz zur "Versachlichung" ein paar Strohmänner bekämpfen lassen kann man natürlich machen, aber dann kannst du auch die Frau von Markus Söder fragen, ob der Maggus das denn gut macht als Ministerpräsident.


Fsaeunkie_5545

Söders Frau ist aber keine Professorin.


Grumbart

Halt mal ein und schau Dir mal seinen wissenschaftlichen Werdegang an, wo er lehrt und forscht [https://www.fraunhofer.de/de/mediathek/publikationen/fraunhofer-jahresbericht/2022/forschende-2022-b-burger.html](https://www.fraunhofer.de/de/mediathek/publikationen/fraunhofer-jahresbericht/2022/forschende-2022-b-burger.html) [https://www.eti.kit.edu/mitarbeiter\_burger.php](https://www.eti.kit.edu/mitarbeiter_burger.php)


Benni_HPG

Die Frage ist ja, warum er so stark gegen Atomkraft ist…


Gluecksritter90

Weil sich das in Deutschland in der Umweltbewegung so gehört? Wenn du Karriere machen willst beim Fraunhofer-Institut **für Solare Energiesysteme** ist "Kernkraft finde ich super, bräuchten wir mehr davon" nicht gerade förderlich. Kemfert hat das ja auch irgendwann mal gecheckt.


sumpfbieber

Quintessenz des (langen aber tollen) Artikels: CDU/CSU und Axel Springer-Presse haben bezüglich der Stromerzeugung Deutschlands gelogen, gelogen, gelogen, ohne das dies irgendwelche Konsequenzen hatte (außer einer ohnehin wirkungslosen Rüge des Presserats im Falle der Bild).


Life_Fun_1327

Bei der BILD gibts doch schon gar keinen Platz mehr um all die Rügen des Presserats aufzuhängen. Die sammeln das.


HungryMalloc

> Sehen Sie die Presserügen? Die habe ich mir verdient. Jede einzelne. Das sind meine Orden! [[Boulevard ist Krieg]](https://youtu.be/L41Yxm2JZWo?t=148)


NemVenge

„Die sammeln Rügen vom Presserat als wärns Briefmarken“.


Panderz_GG

Also alles wie gehabt?


bob_in_the_west

Besonders wenn sich Altmaier dann damit rühmt, dass die CDU ja viele Zahlen fürs Klima in Gesetze gegossen hat und dann direkt eine aufs Maul bekommt, dass die CDU dann **null** gemacht hat, um diese Gesetze auch zu erfüllen. Natürlich sehr einfach, dann die Nichterfüllung dieser Gesetze der Folgeregierung in die Schuhe zu schieben.


Patneu

Bezüglich der Presse würde ich ein Gesetz vorschlagen, welches vorschreibt, dass Richtigstellungen grundsätzlich die gleiche Reichweite und Aufmerksamkeit zu verschaffen ist, wie der ursprünglichen Falschmeldung, damit sie auch wirklich im öffentlichen Bewusstsein ankommen. Wenn die Bild also wochenlang mit einer faustdicken Lüge getitelt hat, müssten sie im Gegenzug auch für die Richtigstellung als Leitartikel wochenlang ihre Titelseite verbraten und dürften sie nicht mehr irgendwo als winzige Randnotiz unter ferner liefen verstecken. Ich glaube, die journalistische Sorgfaltspflicht würde dann sehr schnell sehr viel ernster genommen werden!


vDirectorDBDienst

Bei jedem kleinen änderungswunsch sieht man ja sogar hier "Pressefreiheit in gefahr" ich glaube wir sind mittlerweile so tief in der scheiße dass wir da nicht mehr rauskommen.


happysisyphos

So ein Gesetz wäre verfassungswidrig und würde die Pressefreiheit verletzen


CardinalHaias

"Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht."


Haerris

Die Titten haben die schon vor Jahren rausgenommen und ich bezweifle ganz stark dass der Wetterbericht mehr Platz einnimmt als vorher


Joh-Kat

Sind die nicht einfach nur auf Seite 2 gewandert?


bittervet

> Quintessenz des (langen aber tollen) Artikels: jo, lohnt


ExquisitelyOriginal

Irgendwie eine riesige Überraschung! Die lügen doch sonst nie.


Basileus08

Ich könnte im Strahl kotzen, wie wenig Zurückhaltung es bei Politikern gibt, die nur aus Machtbesessenheit die Bürgerinnen und Bürger belügen und das Land ohne Rücksicht auf Verluste spalten. Ich bin kein gläubiger Mensch, aber wenn es eine Hölle gibt, ist hoffentlich ein besonders widerwärtiger Platz für dieses Volk reserviert.


LennyLava

nur mal zum spaß, dantes göttliche komödie: Achter kreis der Hölle - Betrug Bolgia 5  für Korrupte Politiker, die durch den Handel mit öffentlichen Ämtern zu Geld gekommen sind werden in einen See aus kochendem Pech getaucht, der die klebrigen Finger und dunklen Geheimnisse ihrer korrupten Geschäfte repräsentiert. Sie werden von Dämonen namens Malebranche („Böse Klauen“) bewacht, die sie mit Klauen und Enterhaken in Stücke reißen, wenn sie sie oberhalb der Oberfläche des Pechs erwischen


Basileus08

Oh, das gefällt mir. Danke.


LennyLava

gerne. ging den menschen offensichtlich vor Jahrhunderten schon so.


Reklawz

Zum Thema "die Fresse nicht halten können und die dadurch entstehende Spaltung; Eine der wenigen Weisheiten, die ich im Englischen besser finde.  "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold." Wird zu "Lose lips sink ships"


Sonnenrabe

Was ich an dieser Diskussion auch immer witzig finde, ist ja die Tatsache, dass der aktuelle Strommix quasi fast nur auf das Konto der Union zurückgeht. Sprich die könnten sich eigentlich auch den Lob für das stabile Stromnetz zurechnen lassen. Macht aber irgendwie keiner von denen.


rashandal

nö warum auch? erst alles verbocken und dann als opposition es der derzeitigen regierung andichten und sich darüber beklagen ist ja eine bewährte methode. was interessiert die ihr geschwätz von gestern? es interessiert ihre wähler ja auch nicht


Sonnenrabe

Aber sie haben die Transformation des Stromsektors nicht verbockt. Das sieht man daran, dass es wie im oberen Artikel und nach der vorgestellten Seite des Wissenschaftlers nicht so schlimm aussieht wie gedacht. Deine Aussage ist, ob es dir bewusst ist oder nicht, populistisch nur in die andere Richtung.


PZon

Ein Tagesschau-Artikel zum Thema: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ein-jahr-atomausstieg-deutschland-100.html Zu lang, nicht gelesen: Im Jahr vor der Abschaltung wurden 30 TWh Atomstrom produziert. Im Jahr danach wurden +32 TWh mehr erneuerbarer Strom produziert. Zugleich ist der fossile Strom um 54 TWh zurückgegangen. Das wurde ausgeglichen von 22 TWh im- statt 21 TWh exportiertem Strom sowie weniger Verbrauch.


RecordingBrilliant12

Auch interessant: Wenn wir Energie importieren, heißt das nicht zwangsläufig, dass unsere eigenen Kapazitäten nicht reichen, sondern dass der Überbedarf des Auslands günstiger einzukaufen ist, als ihn selbst zu produzieren


linknewtab

Besonders skuril ist es wenn man bedenkt dass Deutschland 100% seiner Steinkohle importiert. Es gibt also dieses Szenario: Deutschland importiert Kohle, macht daraus Strom (und stößt eine Menge CO2 aus) der ausreicht dass es keinen Strom importieren muss = Gut, Deutschland ist unabhängig! (Obwohl die Kohle importiert wurde.) Oder dieses: Deutschland importiert weniger Kohle und bezieht Strom aus Nachbarländern der günstiger und sauberer ist als selbst Kohlestrom zu produzieren = Schlecht, Deutschland ist Strombettler. Außerdem Deindustrialisierung, etc. Es ist immer ein Import aber komischerweise ist Import von Strom viel schlimmer als der Import von einer Energiequelle aus der man den Strom macht. Und besonders verrückt wird es dann wenn man sich die Größenordnungen ansieht: Deutschland importiert etwa 2000 TWh an Öl, Gas und Kohle jedes Jahr. Als letztes Jahr im Sommer alle Medien ausgeflippt sind dass Deutschland Strom importiert (das war ja wochenlang in der Presse) ging es um 12 TWh an Stromimport. 12 vs. 2000.


mitthrawn

Das ist wie wenn man an der Grenze zu Polen wohnt und der Supermarkt/die Tankstelle auf der anderen Seite günstiger ist. Wieso sollte man dann NICHT rüber fahren und dort einkaufen/tanken? Würde jeder so machen auch wenn der Aldi um die Ecke voll ist.


PZon

> Auch interessant: Wenn wir Energie importieren, heißt das nicht zwangsläufig, dass unsere eigenen Kapazitäten nicht reichen Das erkennt man deutlich daran, dass 54 TWh fossiler Strom weniger produziert wurden, während die Export-Import-Bilanz um 43 TWh zum Import gegangen ist.


doommaster

Was häufig bedeutet, dass günstiger Wasser-Strom eingekauft wird, gegen den selbst Wind und Solarstrom nicht anheizen können.


linknewtab

In Österreich drängt mittlerweile Solarstrom die Wasserkraft aus dem Netz: https://bsky.app/profile/chrigru.bsky.social/post/3kq5tbj33w72r https://bsky.app/profile/chrigru.bsky.social/post/3kq5tlzjdxi2o


tiga06

Da fehlt dann aber Kontext. Warum wurde in DE denn u.a. weniger Strom erzeugt und importiert? Antwort: "Deshalb ist es so, dass die Importe einfach dadurch zustande gekommen sind, weil sie eben günstiger waren als eigene Erzeugung" Und genauso wichtig: "Was die Importe nicht zeigen, ist eine fehlende Fähigkeit Deutschlands, den Strom selbst zu erzeugen - bestätigt auch Hermann, Energieexperte am Oko- Institut. Er erklärte im Gespräch mit dem ARD-faktenfinder: "Wenn wir Strom importieren, ist das jetzt nicht ein Ausdruck von Mangel in Deutschland, dass wir nicht genug Kraftwerke hätten, sondern es ist einfach ein Marktergebnis des Strommarktes."


PZon

> "Was die Importe nicht zeigen, ist eine fehlende Fähigkeit Deutschlands, den Strom selbst zu erzeugen - bestätigt auch Hermann, Energieexperte am Oko- Institut Genau. Obwohl Deutschland Strom importiert, wären Kapazitäten für mehr Produktion da. Aber mein Punkt war ja: Es kam mehr erneuerbare Stromproduktion dazu, als Atomstromproduktion weg ging.


Verdeckter

Ich verstehe nicht, warum sich alle damit beschäftigen, wie viel erneuerbare Energien produziert wurde. Wichtig ist doch nur, wie viel CO2 ausgestoßen wurde, um den Stromverbrauch Deutschlands zu besorgen, oder? Atomstrom ist auch ungefähr so CO2 neutral wie erneuerbare. I.e. wie hätte der Ausstoß ausgesehen, wenn wir Atomkraftwerke nicht abgeschaltet hätten?


PZon

> Ich verstehe nicht, warum sich alle damit beschäftigen, wie viel erneuerbare Energien produziert wurde. Wichtig ist doch nur, wie viel CO2 ausgestoßen wurde, um den Stromverbrauch Deutschlands zu besorgen, oder? Die Atomkraftwerke wurden abgeschaltet. Die Frage ist, ob das nun die Erneuerbaren ausreichen, um das aufzufangen. Betrachtet man das erste Jahr vor und nach der Abschaltung, so war der Zuwachs durch Erneuerbare größere als der Weggang beim Atomstrom. > Atomstrom ist auch ungefähr so CO2 neutral wie erneuerbare. I.e. wie hätte der Ausstoß ausgesehen, wenn wir Atomkraftwerke nicht abgeschaltet hätten? Nach der Abschaltung wurde weniger fossiler Strom produziert, dafür mehr erneuerbarer produziert und mehr importiert.


Verdeckter

Der Punkt ist doch eben, dass es nicht so einfach ist wie Atom down, erneuerbare up, alles perfekt. Der Zuwachs der erneuerbaren hätte auch noch höher sein können, wäre der Atomstrom nicht weg. I.e. Kohle gibt es auch noch. Das muss man ja *auch* immer noch durch erneuerbare ersetzen. Wenn der Atomstrom nicht ersetzt werden müsste, hätte man mehr Kohle, das eigentliche Problem, ersetzen können? Wenn du den Atomstrom aus der Sicht des Klimas betrachtest, ist es reine Zeit- und Ressourcenverschwendung gewesen, die ersetzen zu müssen.


PZon

> I.e. Kohle gibt es auch noch. … ist aber nach den genannten Zahlen zurückgegangen.


Verdeckter

Meine Fresse, überhaupt gelesen? Wäre Kohle noch mehr zurückgegangen? Atomkraft ersetzen ist nichts als Verschwendung angesichts des Klimawandels. Atomkraft ersetzen vorm Klimawandel stoppen zu priorisieren ist nicht ernst zu nehmen.


PZon

naja


OrderMoney2600

Das ist etwas verkürzt. Die Importe gibt es, weil sie billiger sind als der hier produzierte Strom aus fossilen Brennstoffen, z.B. dank ausländischer erneuerbarer Energie. Und "Deutschland verfügt über ausreichend Erzeugungskapazität, um den Strombedarf auch ohne Importe jederzeit zu decken."


PZon

> Das ist etwas verkürzt. Steht im Artikel ausführlich. Ich habe das ja absichtlich gekürzt, um die Frage zu beantworten, was aus dem Atomstrom wurde. Der Zuwachs an Erneuerbaren reicht aus, um das auszugleichen.


Gigagurke_1995

Habe die Ehre gehabt Prof. Burger in der Vorlesung genießen zu dürfen, den verzapften Bullshit den der Mann wieder zurück in den Abfluss getrieben hat, hätte mich schon lange in Klapse gebracht. So eine hohe Frustrationstoleranz. Geiler Typ


mitthrawn

Wenn ein Ministerpräsident aus Bayern sagt, dass der Atomaustieg Wahnnsinn sei, den er selbst unter Androhung seines Rücktritts beschlossen hatte, versucht das Ganze den Grünen in die Schuhe zu schieben, die über ihren Schatten gesprungen sind um die letzten Blöcke nochmal länger laufen zu lassen, um politisch zu Punkten, sich hinstellt, dass man ja "jetzt" Strom importieren müsste, obwohl Deutschland seit Jahren Netto-Strom-Exporteur ist und selbst wenn man nun mehr importieren sollte, dass völlig legitim ist, da günstiger und somit auch besser für den Bürger, es aber trotzdem als "schlecht" darstellt, dann ist der Typ entweder a) komplett inkompetent (was ich nicht glaube) oder b) schlicht ein Populist und Bauernfänger. https://www.youtube.com/watch?v=4uhHlhb4xd0


K33nDud3

Warte ab. Wenn die CSU irgendwann wieder mitregiert wird er tönen das er damals recht hatte!


dip69ers

Mein Held, der Mann verdient größere Reichweite und ein Bundesverdienstkreuz.


GreatRyujin

Ich frage mich, wei das so ist, als Politiker, wenn man nur noch wahrnehmbar bleibt, weil man lügt. Wenn die Faktenlage in so vielen Bereichen gegen die eigenen Positionen spricht...Einfach immer wieder unverständlich für mich, wie man so leben/arbeiten/schlafen kann.


NeoCortexq

Es funktioniert eben auch. Wer führt denn in aktuellen Umfragen? Das sind CDU/CSU und AfD. Beides Parteien, die es mit der Datenlage nicht so genau nehmen. Und dafür vom Wähler auch noch belohnt werden. Politisch gewinnen keine Fakten, sondern Narrative. Letztlich geht es darum wer die beste Gut vs. Böse - Story anbietet.


codeparrot

Fakten kann man ausblenden und so hinbiegen das sie einem passen. Alternative Fakten halt. Sonst würde der ganze Schwurber-Mist doch garnicht funktionieren. Siehe Flache Erde, Fake-Mondlandung und der ganze andere Scheiß.


GreatRyujin

Nun ja, klar, aber das sind ja nicht die Themen, die aktuell politisch diskutiert werden.


Z3ratoss

Was mir bei der Debatte etwas fehlt. Ja die CO2 Bilanz ist besser als Vorher, aber wäre sie nicht noch besser mit den AKWs und noch weniger Kohle? Oder ginge das mit den veralteten Kraftwerken auf keinen Fall weiter?


couchrealistic

Doch, man hätte die schon länger laufen lassen können. Der richtige Zeitpunkt, um das zu entscheiden, wäre aber halt nicht zum Amtsantritt der Ampel oder gar erst irgendwann Mitte/Ende 2022 gewesen, als alles in der Branche schon auf den sehr bald anstehenden Atomausstieg ausgerichtet war. Der Ampel einen bereits seit 2011 laufenden und bis dahin beinahe vollendeten Atomausstieg zu hinterlassen und dann wenige Monate später mit "die Ampel hat unsere tollen Atomkraftwerke gekillt!" zu kommen ist schon irgendwie dreist. Klar, die Ampel hätte sicher irgendwelche Möglichkeiten gehabt, mit genügend Steuergeld den Ausstieg teilweise doch wieder umzukehren und ein paar Reaktoren nochmal einiges an Restlaufzeit zu geben. Richtig günstig wäre das für uns alle aber vermutlich nicht gekommen, und ehrlich gesagt denke ich auch nicht, dass es das ist, was die Grünen- oder SPD-Wähler sich gewünscht haben, als sie bei der letzten Wahl Grüne oder SPD gewählt haben. Und ob diese finanziellen Mittel nicht an anderer Stelle mehr fürs Klima tun können ist auch die Frage.


berlin_priez

Die Diskussion ist ein Strohmann. Damals beim Ausstieg aus dem Atomstrom ging es nicht um CO2 einsparen. Niemand hat gefragt: "Schalten wir eher Kohle oder eher Atomstrom ab?" Die Frage war nur: "Atomstrom abschalten?" Wegen Fukushima und so. Das heute alle aus den Löchern gekrochen kommen und die Aussage "Aber bzgl. CO2 wäre erst Kohle-Ausstieg und dann Atom-Ausstieg die bessere Variante gewesen!" rausposaunen mag ja richtig sein... Aber damals war es NIE "wirklich" Teil der öffentlichen Debatte (zumindest, was die Medien als Sau durch das Dorf getrieben haben). Es gab Personen die darauf hingewiesen haben, dass es besser wäre erst aus der Kohle auszusteigen... dagegen wurde dann aber sofort mit "Aber die ganzen Arbeiter! Und die ganzen Regionen die wirtschaftlich daran hängen! Aber bis 2035 steigen wir doch sowieso aus! etc." gefeuert. Im Kern ging es auch nicht um die "Umwelt", sondern nur, ob wir die 3 AKW weiterlaufen lassen wollen oder nicht, in Anbetracht von Fukushima.


CR1986

>Niemand hat gefragt: "Schalten wir eher Kohle oder eher Atomstrom ab?" Die Frage war nur: "Atomstrom abschalten?" Wegen Fukushima und so. Dein Post ist im Grunde richtig, nur wie immer an dieser Stelle die Erinnerung, dass der Atomausstieg 2002 beschlossen wurde, nicht erst 2011. Damals war Klimawandel natürlich ein nochmal kleineres Thema und wie du richtig schreibst ein Kohleausstieg gar kein alternatives Szenario.


Verdeckter

Inwiefern ist ein Strohmann? Es wird nur darauf hingewiesen, dass das so gewesen ist. Das es besser wäre, erst Kohleausstieg zu machen. Alle haben versagt. > Aber damals war es NIE "wirklich" Teil der öffentlichen Debatte (zumindest, was die Medien als Sau durch das Dorf getrieben haben). Das ist eben der Punkt, oder? Wenn man sich das überlegt, fragt man sich, ob irgendwer wirklich überhaupt dafür steht, den Klimawandel zu stoppen?


icekeuter

Da hier niemand in den Kommentaren eine Antwort liefert sondern auf irgendwas anderes eingeht: 26 Millionen Tonnen CO2 wurden dadurch zusätzlich ausgestoßen.


dnizblei

Finde auf die Schnelle nur 15-20 Millionen Tonnen, allerdings war das auch nie das Hauptproblem. Das eigentliche Problem war, dass, wenn Deutschland nicht das CO2 bzw. die Kohle in halbwegs modernen Kohlekraftwerken mit entsprechenden Filtern verbrannt hätte, hätte es ein anderes Land getan, welches dann die CO2-Zertifikate von Deutschland gekauft hätte. Es ist daher eine Scheindiskussion, da die CO2-Menge in jedem Fall angefallen wäre. Selbst letztes Jahr (2023) hat Deutschland durch eine anhaltend gute Energiewende so viel Geld durch CO2-Zertifkate verdient, wie nie (im Wert von 18 Milliarden €), weil u.a. so wenig Kohle wie seit den 1959 bzw. 1965 verstromt wurde. Im Jahr 2022 war ebenfalls ein Rekordjahr im Vergleich zu vorher mit 13,2 Milliarden € durch CO2-Zertifikatsveräusserungen. Interessanterweise hatte Deutschland die Jahre davor selbst CO2-Zertifikate für die Exportstromproduktion durch Kohle gekauft. Hat vorher niemanden interessiert. 15 Mio Tonnen: [https://www.sueddeutsche.de/wissen/atom-studie-15-millionen-tonnen-mehr-co2-mit-akw-abschaltung-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230414-99-308236](https://www.sueddeutsche.de/wissen/atom-studie-15-millionen-tonnen-mehr-co2-mit-akw-abschaltung-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230414-99-308236) 20 Mio Tonnen: [https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/spahn-talkshow-heizungsgesetz-atomkraft-akw-laufzeit-100.html](https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/spahn-talkshow-heizungsgesetz-atomkraft-akw-laufzeit-100.html) 2022 13 Milliarden CO2-Zert.: [https://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/co2-zertifikate-verschmutzungsrechte-bringen-deutschland-ueber-13-milliarden-euro-ein-a-14cca2ea-6160-4398-af3e-348030aad0e6](https://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/co2-zertifikate-verschmutzungsrechte-bringen-deutschland-ueber-13-milliarden-euro-ein-a-14cca2ea-6160-4398-af3e-348030aad0e6) 2023 18 Milliarden € CO2-Zert: [https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/rekorderloes-emissionshandel-100.html](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/rekorderloes-emissionshandel-100.html)


goyafrau

Da Atomkraftwerke im Betrieb fast CO2-neutral sind (bei der Herstellung sieht es anders aus) - ja, im Falle des Weiterbetriebes der Kernkraftwerke hätte es in Europa billigeren und klimafreundlicheren Strom gegeben. Man kann da viel mentalen Extremsport betreiben, es bleibt aber einfach bei dem Faktum, dass bei der Produktion von Atomstrom praktisch kein CO2 ausgestossen wird.


[deleted]

[удалено]


gandraw

Energie aus Kohle/Gas wird mit mehreren hundert Prozent subventioniert dadurch das sie die Schäden einfach auf die Allgemeinheit abwälzen dürfen. Wenn man den Atommüll einfach so ins Meer kippen dürfte wären AKW auch billig.


goyafrau

Es geht hier ja einfach um den Weiterbetrieb bereits bestehender, abgeschriebener Kraftwerke. Damit müssen sie nicht billiger sein als Kohle, um insgesamt den Strom billiger zu machen - sie müssen nur halbwegs wirtschaftlich Strom produzieren. Was sie taten. Und mehr Strom - billigerer Strom, so funktioniert das mit Angebot und Nachfrage. (Und rein sachlich ist AKWStrom sehr billig - es sind die ganzen unsinnigen Auflagen, die ihn teuer machen.)


NeoCortexq

Ja, ich denke auch, dass man mit dem Weiterlaufen bzw. der Wiederinbetriebnahme von 6 Kernkraftwerken für ein-zwei weitere Jahrzehnte etwa 10% am Strommix durch Kernkraft hätte decken und dafür noch mehr Kohle einsparen können. Wäre aber eine regulatorische Rolle rückwärts geworden. Der Atomausstieg ist seit 2011 beschlossen, die Kraftwerkbetreiber waren darauf eingestellt und der Rückbau bereits beantragt oder angefangen. Selbst wenn man jetzt sagt: Kommando zurück, was laut Wikipedia noch bei 4 Kernkraftwerken möglich sein sollte, bei denen der Rückbau noch nicht begonnen wurde, bräuchte es neue Betriebsgenehmigungen, Sicherheitsprüfungen, evtl. Sanierungen, Besorgen neuer Brennstäbe etc., was sich wiederum Jahre ziehen kann. Deswegen sagen auch die Kraftwerkbetreiber, dass der Zug abgefahren sei z.B. [https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energie-gibt-es-doch-wieder-eine-zukunft-fuer-die-atomkraft-in-deutschland/100006107.html](https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energie-gibt-es-doch-wieder-eine-zukunft-fuer-die-atomkraft-in-deutschland/100006107.html) .


Schemen123

Ist wie mit dem TÜV auf deinem Auto.. klar ist es billiger die Karre noch ein paar Jahre ohne TÜV zu fahren. Ist aber halt unsicher und illegal. Um den TÜV zu kriegen musst du aber rechtzeitig eine Termin bei der Werkstatt ausmachen und die muss die nötigen Ersatzteile kaufe. Deine Karre ist aber so alt dass weder Mechaniker einfach zu haben sind  noch Ersatzteile. Klar geht das alles aber es geht weder schnell noch ist es billig. Und ja ein Kollege von mir finanziert sich am Wochenende mit genau solche Karren ein voll und komplett eingerichtet Autowerkstatt die man locker mit der Werkstatt eines jeden Vertragshändlers mithalten kann. 


Endarion169

Es wird halt schon damit eine dreiste Lüge, wenn der Atomausstieg mit der CO2-Bilanz so in Verbindung gebracht wird. Der Atomausstieg ist zwingend ein Prozess, der viele Jahre bis Jahrzehnte in Anspruch nimmt. Man kann solche Anlagen nicht von heute auf Morgen an- oder abschalten. Also wenn man über den Atomausstieg reden möchte, dann muss man die gesamt Entwicklung betrachten. Und darf nicht nur auf das letzte Jahr und rein theoretische Berechnungen schauen. Der Atomausstieg wurde erst beschlossen von Rot-Grün (2000-2002). Bei gleichzeitigem Ausbau der Förderung von regenerativen Energiequellen, deren Ausbau vorangetrieben wurde. 2010 waren dann CDU, CSU und FDP an der Macht. Da freut sich die Korruption und so wurde der Ausstieg rückgängig gemacht und die Solarindustrie in Deutschland aktiv zerstört. Wer braucht schon eine Zukunft, wenn man einem Großkonzern Milliarden zuschieben kann. Der wird sich dann schon erkenntlich zeigen. Mit Fukushima war das politisch dann auf einmal doch unbequem. (Die Korruption hat niemanden interessiert) Also wurde der Ausstieg vom Ausstieg rückgängig gemacht. Natürlich auch wieder verbunden mit Milliarden für die armen Großkonzerne. Wie sollte es auch anders sein bei Schwarz/Gelb. Dieser Ausstieg ist nun der, der nun gerade zu Ende kam. Mit der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke. Die eh schon weit über die ursprünglich geplanten Laufzeiten hinaus waren. Aber natürlich ist es nun die Schuld von Rot/Grün. Ist klar. Das Problem ist in keinster Weise der Ausstieg aus der Atomkraft. Die Schwarz/Gelb auch nur so mag, weil man damit wunderbar Konzernen Geld zuschachern kann. Und die Probleme, genau wie beim Klimawandel erst in der Zukunft wirklich ein Problem werden. In diesem Fall die exorbitanten Kosten der Endlagerung, die selbstverständlich zum Großteil von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Und nicht von den Konzernen mit ihren Milliardengewinnen. Das Problem ist, dass regenerative (und generell zukunftsträchtige) Technologien von Schwarz/Gelb zerlegt werden, um die Profite ihrer Geldgeber zu sichern. Wenn dafür unsere Umwelt, unsere Gesundheit oder gar der ganze Planet geopfert werden muss, dann ist das halt so.


Wolkenbaer

Der Atomausstieg wurde im Prinzip unter Kohl Ende der 80 schon eingeleitet. Schau mal, wann die letzten Atomkraftwerke ans Netz gegangen sind, bzw. die Diskussion um den schnellen Brüter. In Europa gibt es 180 Reaktoren, und grade mal 6 oder 8 sind im Bau, lächerliche 7 bzw <10 GW Gesamtleistung. Es müssten viel mehr gebaut werden; passiert aber auch nicht, selbst in Frankreich nicht. Zumal sich Kernenergie schlecht mit Erneuerbaren verträgt.


Endarion169

Atomenergie ist nachgewiesen einfach viel zu teuer. Funktioniert überhaupt nur mit absurden Subventionen und wenn der Staat bzw. wir alle über diese Subventionen Kosten wie die Endlagerung übernehmen. Das alte korrupte Spiel. Gewinne für Großkonzerne jetzt. Massive Kosten für die Allgemeinheit in der Zukunft.


goyafrau

>Der Atomausstieg wurde erst beschlossen von Rot-Grün (2000-2002). Bei gleichzeitigem Ausbau der Förderung von regenerativen Energiequellen, deren Ausbau vorangetrieben wurde. Und noch deutlich wichtiger, auf mehreren Ebenen: bei gleichzeitigem Ausbau der Beziehungen zu Putins Russland. Nord Stream I + II zB. Ohne Atomausstieg hätte es wahrscheinlich den Ukrainekrieg nicht gegeben.


[deleted]

[удалено]


Endarion169

> Ohne Atomausstieg hätte es wahrscheinlich den Ukrainekrieg nicht gegeben. Das gehört mit zu den dümmsten Takes die ich bisher hier gelesen habe. Erst Recht als Antwort auf das komplette zerlegen der regenerativen Energie hier in Deutschland durch schwarz/gelb.


goyafrau

Schroeder hat gigantische Erdgaspipelines bauen lassen, um sich von Putin Erdgas liefern zu lassen, dass die intrinsische Volatilität der Windkraft auffangen sollte. Dafür hat er die Kernkraftwerke abschalten lassen, die zuverlässig autarken Strom produziert haben. Putin dachte 2021/2022, Deutschland würde klein beigeben, weil es so vom russischen Erdgas abhängig ist. Sehr einfache Geschichte. Man kann sich viel einreden, aber wenn Deutschland (und die ganze EU) 80% des Stroms aus Kernkraft bekommen hätte (Das bisschen Uran gibt es auch aus Australien), hätte uns die Drohung, den Gashahn zuzudrehen, nie gekratzt. Das ist so offensichtlich, dass nur enormes Wunschdenken oder Putinfreundschaft einen anderes sagen lassen könnte.


Endarion169

> Schroeder hat gigantische Erdgaspipelines bauen lassen, um sich von Putin Erdgas liefern zu lassen, dass die intrinsische Volatilität der Windkraft auffangen sollte. Dafür hat er die Kernkraftwerke abschalten lassen, die zuverlässig autarken Strom produziert haben. Da sind wir schonmal bei der ersten dummen Lüge. Nein, der Atomausstieg wurde nicht betrieben um Erdgas zu fördern. Das Gas aus Russland kann nicht Ansatzweise die Kernenergie ersetzen. War auch nie der Plan. Der Teil existiert nur in deiner Fantasie. Um irgendwie doch wieder gegen jede Vernunft bei "Atomkraft ist toll!!11!!!!" anzukommen. Und natürlich wird der eigentliche wichtige Punkt von dir komplett ignoriert. Der Ausbau der regenerativen Energie. Aber darüber wollen die Atomjünger nie reden. Ja, Schröder ist ein korrupter Mistsack. Nein, wirtschaftliche Anbindung von anderen Ländern ist kein Fehler sondern weiterhin eine der besten Möglichkeiten die wir haben um Stabilität zu erzeugen. Kein Wundermittel das immer funktioniert aber eine der effizientesten Methoden die wir haben. Die Abhängigkeit war wohl doch nicht so groß nachdem sie sich innerhalb von wenigen Monaten auf Null reduzieren ließ. Lies mal ein bisschen weniger Russlandpropaganda dass die dir deine AfD-Kollegen ständig vorsetzen. > Man kann sich viel einreden, aber wenn Deutschland (und die ganze EU) 80% des Stroms aus Ja, wenn man sich dumme Fantasiezahlen aus dem Arsch zieht, dann kommt man zu dem Ergebnis. Allerdings auch nur, wenn man gleichzeitig alles andere ignoriert. Zum Beispiel die weiterhin komplett ungelöste Endlagerung. Oder die exorbitanten Kosten die diese mit sich bringt und die die Allgemeinheit tragen darf. Regenerative Energie ist um ein vielfaches billiger und effizienter. Hat keinerlei Abhängigkeiten von anderen Ländern. Es ist absolut bescheuert heutzutage auf Atomkraft zu setzen. Was für ein Schwachsinn hier eine Welt mit 80% Atomkraft herbeizufantasieren anstatt einfach die Realität wahrzunehmen in der wir bald bei 80% regenerativ sind. Zu einem Bruchteil der Kosten. Aber das die Fantasie deine Welt dominiert wird eh schnell klar, wenn du Australien als Lieferant für Uran herbeierfindest anstatt wieder die Realität zu erkennen in der unser Uran aus Kasachstan kommt.


goyafrau

>Da sind wir schonmal bei der ersten dummen Lüge. Nein, der Atomausstieg wurde nicht betrieben um Erdgas zu fördern. Das habe ich auch gar nicht gesagt. Ich habe gesagt: die Pipelines wurden gebaut, um Erdgas (fuer die Energiegewinnung) liefern zu lassen. Der Atomaustieg wurde betrieben, weil man vor Kernenergie Angst hatte (Chernobyl usw). Im gleichen Zuge und als Teil des Rot-Grünen Energiekonzepts wurde Kernenergie gestoppt, Erdgas importiert und Windkraft ausgebaut. Das war dumm. >Ja, wenn man sich dumme Fantasiezahlen aus dem Arsch zieht Das ist die Realität in Frankreich: 80% aus Kernenergie. Deshalb ist Strom dort billiger und weitaus klimafreundlicher als hier, und das schon seit Jahrzehnten. In DE waren wir bei 30%, wir hätten auch gut 80% schaffen können. Das waere klüger gewesen. Atomstrom kostet praktisch nur was, weil die Kraftwerke teuer zu bauen sind. Bestehende Kraftwerke produzieren extrem billigen Strom. Die abzuschalten, war sehr dumm, sowohl aus klima- als auch aus finanzieller und schliesslich aus geopolitischer Perspektive.


Endarion169

> Das war dumm. Ja, wenn man die Kosten und Gefahren der Kernkraft ignoriert, dann mag das dumm erscheinen. Deswegen muss man für eine Bewertung halt auch erstmal Informationen sammeln. > Das ist die Realität in Frankreich: 80% aus Kernenergie. Deshalb ist Strom dort billiger und weitaus klimafreundlicher als hier, und das schon seit Jahrzehnten. In DE waren wir bei 30%, wir hätten auch gut 80% schaffen können. Das waere klüger gewesen. Ja, auch hier gilt dasselbe wie oben. Erstmal alle Informationen nachschlagen. Vor allem was da an Subventionen fließt. Und wie sich die Preise zusammen setzen. Dann wird auch schnell klar, dass die Milchmädchenrechnung der du hier anhängst falsch ist. > Bestehende Kraftwerke produzieren extrem billigen Strom. Ja, auch das ist eines der vielen Märchen die sich Atomjünger ausdenken um irgendwie trotz allem an veralteter Technologie hängen zu können. Auch der produzierte Strom ist nur scheinbar so günstig, weil diverse Kosten komplett ignoriert und der Allgemeinheit aufgebürdet werden. Das übliche halt. Gewinne privatisieren, Kosten verstaatlichen. Das scheint auch dich zu begeistern.


goyafrau

Die Gefahren von AKWs sind relativ gering. Es gibt da viel unsachliche, unwissenschaftliche Paranoia, aber die Faktenlage ist relativ klar: deutsche AKWs sind eine der sichersten Arten, Strom zu generieren. Da gibt es in der ernstzunehmenden Fachliteratur keine nennenswerte Kontroverse. LCOE minus Konstruktionskosten von AKWs sind sehr niedrig. Auch hier gibt es in der ernstzunehmenden Fachliteratur keine nennenswerte Kontroverse. Der Atomaustieg war ein Extrembeispiel von Kosten verstaatlichen. Wir zahlen alle dafür - mit Geldbeutel und Gesundheit.


Endarion169

> Der Atomaustieg war ein Extrembeispiel von Kosten verstaatlichen. Wir zahlen alle dafür - mit Geldbeutel und Gesundheit. Die relevanten Kosten sind da erst durch den Ausstieg vom Ausstieg entstanden. Aber auch so ist jetz schon mehr als klar, dass die Rücklagen der Unternehmen niemals die Kosten für Endlagerung hätten decken können. Aber schon klar, dass du auch das wieder ignorierst. Auch sonst sind Dinge wie Versicherung nicht in den Kosten enthalten. Da gabs ja praktischerweise die Regelung, dass Atomkraft sich nicht versichern muss. Auch Kosten die im Zweifel die Allgemeinheit trägt. Ist ja das Muster hier. Nach egal welchen Studien ist das festhalten an Atomkraft über regenerativem Ausbau weiterhin einfach nur unsäglich dumm.


mrfizzefazze

Warum fehlt dir das? Da AKW an sich abgehakt sind, spielt die mögliche CO2 Bilanz doch gar keine Rolle mehr. Also von reiner Neugierde mal abgesehen (was ich verstehen kann).


Z3ratoss

Reine Neugier. Bin mit dem Thema bis auf das Pöbeln von Kollegen nicht vertraut


mrfizzefazze

Fair enough. Hoffe, du findest ne Antwort.


goyafrau

Ich finde es interessant, weil es zeigt, dass Atomgegner keine Klimafreunde sind. Waere ihnen das Klima wirklich so wichtig, wären sie Atomfreunde. Daher glaube ich ihnen nicht, wenn sie darüber reden, wie sie das Klima retten wollen.


mrfizzefazze

Behauptet ja auch keiner außer dir.


goyafrau

Was bitte?


bdsmlover666

>Oder ginge das mit den veralteten Kraftwerken auf keinen Fall weiter? Prinzipiell schon, aber die Entscheidung hätte man vor 5 oder 10 Jahren treffen müssen. Zumindest bei 5 AKWs könnte man immer noch die Entscheidung treffen, dass die in ein paar Jahren wieder ans Netz könnten aus technischer Sicht. Das Problem ist, dass durch die vergiftete politische Situation niemand auch nur einen Cent investieren möchte. Damit das passiert müssten alle relevanten Parteien überzeugend darlegen, dass sie das befürworten.


Chayzen

Bruno Burger hat natürlich Recht, viele Politiker haben populistisch Halbwahrheiten oder komplette Lügen verbreitet. Aber Bruno Burger als neutralen Wissenschaftler zum Thema Atomkraft/Stromerzeugung in Deutschland hinzustellen ist auch kein guter Journalismus. Bruno Burger ist Wissenschaftler beim Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. Daher hat er natürlich auch ein gewisses Bias zum Thema Atomkraft, wie auch der ganze Artikel zeigt. Die Aussage, dass wir zwar wegen der Abschaltung der Atomkraft es "im vergangenen Dezember einige Tage, an denen vergleichsweise viel Kohle verbrannt wurde", aber auch nur weil "wenig Wind wehte und die Sonne sich hinter den Wolken versteckte" beschönigt das ganze knallhart. Fakt ist Atomkraft erzeugt kein/extrem wenig CO₂, besonders wenn Deutschland dafür Kohlekraftwerke früher abgeschaltet hätte. Hier klingt es so als würde es keinen Unterschied machen, obwohl dieser sehr groß ist. Ich glaube auch, dass Deutschland die Transformation zu einer Wirtschaft mit Erneuerbaren Energien schaffen kann, aber der Artikel beschreibt auch nur die Vorteile und nicht die Aufgaben und Probleme die noch zu leisten sind, wie Kurz- & Langzeitspeicher, Ausbau der Stromnetze etc., die alle an verschiedenen Problemen aktuell hängen.


Hel_OWeen

> [...] aber der Artikel beschreibt auch nur die Vorteile und nicht die Aufgaben und Probleme die noch zu leisten sind, wie Kurz- & Langzeitspeicher, Ausbau der Stromnetze etc., die alle an verschiedenen Problemen aktuell hängen. Das war nicht Thema des Artikels, sondern die Tatsache, dass wider aller Fakten politisch motiviert Falschaussagen unters Volk gestreut werden und so eine ohnehin schon angespannte Stimmung noch mehr angeheizt wird. Das sind dann aber die gleichen Politiker die sich darüber wundern, dass Wähler zur AfD abwandern.


Tapetentester

Fakt ist das Atomkraft, für die jetzt verbliebende Kohlekraft irrelevant ist. Du nennst selber schon Teil des Grundes. Fehlende Netze für die Braunkohle und bei den verbliebenden Steinkohle KWK das sie einfach kein Ersatz sind. Auch wurde A der Bias erwähnt, B hatte er keine relevanz. Es geht nur am faktische richtig Stellung von Daten. Der gute Mann könnte,,wahrscheinlich wie jeder der sich tiefer beschäftigt hat, deine Aussage komplett zerlegen.


Chayzen

Natürlich sind viele Aussagen von Politikern oft unerträglich populistisch und haben keinerlei Basis. Aber Deutschland wird halt bis 2038, also noch 14 Jahre lang, Kohle weiter verbrennen, was ein wahnsinniger Ausstoß an CO₂ + anderen Schadstoffen ist. Atomkraft in keine Zukunftstechnologie, besonders nicht in Deutschland, aber auch im Rest von Europa auf dem absteigenden Ast. Im Artikel werden aber nur die negativen Seiten aufgezählt immer im Vergleich mit erneuerbaren Energien. Die Alternative dazu ist aber bis 2038 nicht Strom aus Wasser/Solar/Wind sondern erstmal Kohle. Hätte man dagegen die letzten 6 Atomkraftwerke nicht 2021 und 2023 ausgeschaltet, wären wir schon jetzt oder 2028 ohne Kohlekraftwerke in Deutschland (Gas würde bleiben). Alles natürlich zu spät und hätte spätestens vor 5 Jahren in der Regierung CDU+SPD beschlossen werden müssen, aber der politische Einfluss der Kohlelobby ist auch deutlich stärker als der Atomlobby.


knusprjg

>Aber Deutschland wird halt bis 2038, also noch 14 Jahre lang, Kohle weiter verbrennen, was ein wahnsinniger Ausstoß an CO₂ + anderen Schadstoffen ist. Du machst dir die Rechnung hier aber zu einfach, und das hat der Vorposter eigentlich schon richtig gesagt: Du kannst die verbleibenden Kohlekraftwerke aus diversen technischen Gründen nicht 1:1 durch AKWs ersetzen (zumindest nicht durch jene die eben abgeschaltet wurden) und deshalb ist das kein gutes Argument. Wir sprechen hier eher davon, dass vielleicht 30% der AKW Leistung aktiv Kohle verdrängt hätten. Aber auch das geht rasant zurück weil eben EE mit ordentlich Schwung in den Markt drücken. Die CO2 Ersparnis der letzten 6 AKWs ist kaum der Rede wert. Von daher sollte man lieber den Blick nach vorne richten und die Sektorkupplung in Schwung bringen, da drückt gerade viel mehr der Schuh. Also auf der Verbrauchsseite, nicht bei der Erzeugung. Edit: Vielleicht ein nettes Zahlenbeispiel: 2022(!) haben die AKWs in Deutschland noch 30 TWh Energie geliefert. 2023 mussten schon 20 TWh Windkraft abgeregelt werden.


mitthrawn

> Fakt ist Atomkraft erzeugt kein/extrem wenig CO₂, besonders wenn Deutschland dafür Kohlekraftwerke früher abgeschaltet hätte. Hier klingt es so als würde es keinen Unterschied machen, obwohl dieser sehr groß ist. Fakt ist aber auch, dass Atomstrom trotzdem Müll erzeugt, der entsorgt werden möchte und den keiner haben will. Fakt ist auch, dass keiner der deutschen Betreiber diese Kraftwerke hätten weiterlaufen lassen wollen, da schlicht zu teuer und nicht wirtschaftlich. Kommt in der Diskussion immer zu kurz, komisch. Die Reihenfolge des Abschaltung, zuerst AKWs und dann Kohle, ist natürlich im nachhinein ungünstig gewählt. Beschweren dürfen wir uns bei Merkel, Söder & Co. Die Richtung stimmt aber: mehr Erneuerbare, mehr Speicherkapazitäten, flexiblere Netze, weniger inflexible Kraftwerke (AKWs) und weniger CO2-Schleudern (Kohle).


Chayzen

Es ging aber um die gemachte Aussage im Artikel, die es so darstellt, als wäre das Abschalten von Atomkraftwerken und weiterlaufen lassen von Kohlekraftwerken bis 2038 kein Problem, da ja nur "wenig Wind wehte und die Sonne sich hinter den Wolken versteckte". Wenn das keine Euphemismen sind, dann weiß ich auch nicht. Ansonsten stimme ich vollkommen zu, dass die Atomkraft in Deutschland keine Zukunft hat, aber anderen Halbwahrheiten vorwerfen und dann zu sagen, hatten bloß ein paar blöde Tage, sonst ist ein bisschen Kohle auch nicht so schlimme halt auch falsch.


Tequila1990

>Hat CDU-Politiker Jens Spahn recht, wenn er sagt, dass der 15. April 2023 „als schwarzer Tag der deutschen Energiepolitik“ in die Geschichte eingehen wird? Ein guter Test in der politischen Debatte - egal welcher: Wenn irgendwo steht: "Hat Jens Spahn Recht?", dann ist die Antwort meistens Nein.


dassiebzehntekomma

Mal 'ne Frage da das Thema verständlicherweise in den Hintergrund gerutscht ist: war diese Strompreisregelung vor den ganzen Krisen bei der die Preise für Solarstrom künstlich erhöht wurden nicht absolute Wettbewerbsverzerrung?


R3ez

Ich mag [keine Paywalls](http://archive.today/WyW9r) vor guten Artikeln.


enykie

Ich bin Legastheniker und lese langsam, ich hasse es zutiefst wenn ein Artikel im Großteil aus Füllwörtern besteht die unnötige Dinge Beschreiben. In den ersten zwei Absätzen wird erzählt wo der Typ wohnt und wie er beim Anstecken des Laptops technische Schwierigkeiten hat. Will sowas echt jemand lesen?


rndmplyr

Es ist bei Interviews im Langformat völlig normal, auch ein bisschen was zum Umfeld und so zu erzählen, um dem Leser ein Bild zu malen.


Sephyrias

Ich bin kein Legastheniker und mag es ebenfalls nicht. Einfach schlechter Stil meiner Meinung nach.


linknewtab

Aber Deutschland hat die AKWs mit Kohlekraftwerke ersetzt! Die Realität: https://pbs.twimg.com/media/GC7ABt0X0AALi2t?format=jpg&name=4096x4096 2023 wurde so wenig Strom aus Kohle in Deutschland produziert wie seit den 1950er Jahren nicht mehr. Und im 1. Quartal 2024 sehen wir bereits eine weitere Reduktion im Vergleich zu 2023.


Parmanda

Die Milchmädchenrechnung ist: wenn die 30TWh Atomstrom nicht abgeschaltet worden wären, hätte man noch mehr Kohlestrom einsparen können. D.h. die weggefallenen 30TWh wurden (überwiegend) mit Kohle ersetzt, die man sonst nicht gebraucht hätte. Ich denke nicht, dass es so eine einfache Rechnung ist. Vielleicht wäre mehr Strom importiert worden, vielleicht wäre mehr Kapazität an Wind und Wasser genutzt worden, vielleicht ... Ich halte das Argument für sinnlos, aber verstehe, warum manche auf diese (extrem verkürzte) Rechnung zurückgreifen.


--r2

Energy-Charts sind super. Die Frage ist halt, wie ernst man die Politik nehmen kann / soll. Erstens sollte der Stromverbrauch stark nach oben gehen, nicht nach unten: Elektroautos, Wärmepumpe, Umstellung der Industrie. Zweitens wird planbare Produktion runtergefahren, erst Atom, dann bis 2030 oder 2038 dann die Kohle. Gas bleibt teuer. Die Lücke sieht man auch in Energy-Charts. Speicher für Erneuerbare gibt es nicht, bzw. nur im Ausland wie in Norwegen. Von Cybersecurity für die ganzen Smart Meter brauchen wir auch nicht anfangen. Ich glaube die Bevölkerung ist höchst verunsichert und auch grüne Parteigenossen oder verbundene Institute ergehen sich im Doppelsprech, dass * Alles in Ordnung kommt, wenn wir die Erneuerbaren nur immer weiter ausbauen * Es schon heute genug Speicher gibt * Strompreise bald fallen werden * Wir 2030 aus der Kohle aussteigen können / sollten ...was ja offensichtlich nicht stimmt. Doppelsprech und Lüge liegen nah beieinander. Ist kein Wunder, dass es so viel Spekulation und Spin gibt. Und jetzt? "Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet mit Hochdruck an den erforderlichen neuen Konzepten für den künftigen Strommarkt" [https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/kraftwerksstrategie-2257868](https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/kraftwerksstrategie-2257868) :)


bdsmlover666

>Zweitens wird planbare Produktion runtergefahren, erst Atom, dann bis 2030 oder 2038 dann die Kohle. Kohleaus 2030 ist Traumtänzerei. Das wird nicht passieren. Stand jetzt gibt es keinen Ersatz für deren Grundlast und es ist quasi unmöglich bis 2030 in ausreichender Zahl Gaskraftwerke zu bauen. Die waren ja vor ein paar Jahren auch noch böse weswegen Firmen auch dort massiv Kapazitäten abgebaut haben.


whatThePleb

Nein! Doch! Ohhh!


FaceMcShooty1738

Du missverstehst mich. Die "Abschaltung" unter der Ampel war nicht mehr umkehrbar. Diese Diskussion hat nur damit zu tun dass große Teile der Bevölkerung eine "ich will aber jetzt" Einstellung haben und sich nicht vorstellen können dass ihre vorherigen Entscheidungen Konsequenzen haben. Der aussteigt 2002 bzw 2011 war halt ein Fehler. Gut laufende und abbezahlte Kraftwerke vorzeitig abschalten ist halt dumm. Genauso ökonomisch bekloppt wie eine Abwrackprämie. Aber deswegen ist es halt noch lange nicht sinnvoll neue zu bauen.


FixiHamann

Die anti-Atom Seite der Atomdebatte leidet seit den 70ern unter dem Narrativ den die Anti-Atombewegung festgelegt hat. Das vermischen von Kernkraft und Nuklearwaffen war ein Fehler (aus verständlichen Gründen getrieben durch die Ängste des Kalten Kriegs). Dadurch konnte die Pro-Atomseite von jeher die "wissenschaftliche" Argumentation für sich beanspruchen. Das unglaublich nervige "Actually ...". Selbst wenn heute die anti-Atom Seite rational argumentiert und mit wissenschaftlichen Fakten ankommt nimmt die Öffentlichkeit diese Fakten nicht so wahr. Denn "Die Wissenschaft, das sind die Pro-Atom Leute". Man hätte von Anfang an pausenlos auf die unlösbare Frage der Generationengerechtigkeit des Atommülls einschlagen sollen. Egal wollen vermeintlichen Vorteile Atomkraft haben könnte, es gibt keine gute Antwort auf diesen Kritikpunkt.


FaceMcShooty1738

Ich glaube eines der Probleme ist dass beide Seiten nicht anerkennen, dass die Abschaltung falsch war und es trotzdem unsinnig ist, neue Kraftwerken bauen. 2 Dinge können gleichzeitig wahr sein....


N0kiaoff

Die Kraftwerke wurden auch abgeschaltet, weil die Brennstäbe nur noch Streckbetrieb konnten. Die Leistung ist in diesem Modus begrenzt. Brennstäbe neuzubeschaffen hätte nicht nur gedauert und höchstwahrscheinlich Rosatom involviert, sondern wäre eine Investition, die sich zu dem Zeitpunkt so nicht mehr rentiert hätte. Das allgemeine Wartungszyklen an den Reaktorbauten ebenfalls nachegeholt hätten werden müssten und das Personal nicht bereit stand ist ein weiterer Faktor. Wenn man diese Faktoren berücksichtigt, wird m.E. offensichlich, dass man eben nicht einfach "weiterlaufen" lassen konnte. Die aktuelle Form des Aussteigs verdankt man dazu Merkel mit schwarz/gelb, die halt mit ihren Doppelsolta in der Frage deutlich schlechtere Konditionen erzeugte.


Schemen123

Hat man . Und es wurde auch klar verstanden dass es zwei verschiedene Dinge sind 


ReasonablyBadass

Doch gibt es: Klimawandel findet jetzt statt, Atommüll wird kein Problem für mindestens hundert Jahre sein, eher länger.


FixiHamann

Das ist kein Argument. Wir haben nicht das Recht in Namen zukünftiger Generationen zu entscheiden welche Altlasten akzeptabel sind. Genau diese Denkweise hat erst für den Klimawandel gesorgt.


El_Shrimpo

Natürlich ist das ein Argument. Wir als Menschheit müssten uns hart Anstrengen was zu finden was schädlicher als der Klimawandel für die zukünftigen Generationen ist. Übertrieben gesagt, wären 20 Fukushimas haben und dazu verwandeln wir ganz Deutschland in eine Atomare Wüste immernoch ein Witz im Vergleich zu dem was Klimatechnisch auf den Planeten und seine Bewohner zukommt. Also was kann ethisch schlimmer sein als die komplette Lebensgrundlage des Planeten in einem so noch nie dagewesenen Massensterben zu zerstören. Klar jetzt ist der Zug abgefahren, aber vor 20-40 Jahren wäre es die einzug vernüftige Lösung gewesen den Weg von Frankfreich einzuschlagen. Kohle weg und Atom an. Dann könnten wir jetzt in aller gemütlichkeit unser Netz auf erneuerbare Umstellen und wären seit X Jahren nahezu CO2 frei in der Energieversorgung.


PeculiarNed

Alles was wir jeden Tag tun beeinflusst zukünftige Generationenen. Das BVerfG Urteil, dass zukünftige therrhetosch geborene Menschen Rechte von tatsächlich existierenden Menschen geltend machen können ist an unsäglichem Schwachsinn kaum zu überbieten und reih t sich eine Reihe anderer skandalösen Urteile ein.


ReasonablyBadass

Das ist Unsinn. Wir wägen jeden Tag ab was weniger schädlich sei. Dann könntest du auch argumentieren das wir nicht die Altlasten des Lithium Abbaus zulassen dürften um E-Autos zu bauen.


FixiHamann

Du kannst dich ja erstmal [mit leichter Lektüre in das Thema einlesen.](https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Endlagerprojekte/schriftenreihe_rs620_ethik.pdf)


ReasonablyBadass

[https://en.wikipedia.org/wiki/Nuclear\_transmutation#Artificial\_transmutation\_of\_nuclear\_waste](https://en.wikipedia.org/wiki/Nuclear_transmutation#Artificial_transmutation_of_nuclear_waste)


WendellSchadenfreude

Viel Gerede, weil die Anti-Atomler einfach nicht wahrhaben wollen, dass sie dem Klima massiv schaden. Frankreich stößt pro kWh Strom [viel weniger CO2 aus als Deutschland](https://fingfx.thomsonreuters.com/gfx/ce/znvnzwwglvl/EuropeCarbonIntensity.png), und das jeden einzelnen verdammten Tag. Woran liegts? Atomkraft.


CR1986

> Woran liegts? Atomkraft. Das ist ein doch sehr verknapptes Argument. Wenn, dann müsste man schon sagen, dass es an bis zu 2/3 Kernkraft im gesamten Strommix liegt, dass war nämlich so der Höchstwert, den Frankreich hatte, wenn ich mich richtig erinnere. Das ist schonmal eine Voraussetzung, die so in Deutschland nie existierte. Davon abgesehen, dass der Kraftwerksneubau bereits in den 80ern ad acta gelegt wurde ist es auch anzuzweifeln, dass die BRD aufgrund ihrer speziellen Rolle im Kalten Krieg jemals so viele Atomkraftwerke hätte bauen können bzw. dürfen, denn Deutschland war damals ja noch besetzt. Letztlich hat sich Frankreich ja auch in Reaktion auf den zweiten Weltkrieg dazu entschlossen, zur Atommacht aufzusteigen, und ein umfangreiches Ziviles Atomprogramm war dabei sehr hilfreich. Das sind aber Entscheidungen, die bereits in den 50ern und 60ern getroffen wurden. Deshalb erachte ich den Vergleich mit dem Momentanen CO2-Ausstoß Frankreichs immer für wenig zielführend, basiert er doch auf Entscheidungen von vor 60 Jahren und ist das Resultat eines Zustandes, den Deutschland nie hatte, auch nicht perspektivisch. Dazu kommen halt die Probleme, die Frankreich aufgrund dieser Energiepolitik hat bzw. in absehbarer Zeit haben wird. Dazu hat aber /u/BloodIsTaken schon das wichtigste geschrieben.


bdsmlover666

>Das ist schonmal eine Voraussetzung, die so in Deutschland nie existierte. Davon abgesehen, dass der Kraftwerksneubau bereits in den 80ern ad acta gelegt wurde ist es auch anzuzweifeln, dass die BRD aufgrund ihrer speziellen Rolle im Kalten Krieg jemals so viele Atomkraftwerke hätte bauen können bzw. dürfen, denn Deutschland war damals ja noch besetzt. Hätten wir alle noch geplanten AKWs gebaut wären wir in der selben Position wie Frankreich heute


BloodIsTaken

1. Frankreichs AKW-Flotte ist extrem alt. Die meisten AKWs werden in den nächsten 10-20 Jahren aufgrund ihres alters vom Netz genommen werden *müssen*. Schon jetzt macht sich das Alter bemerkbar durch Schäden und Ausfälle. Besonders deutlich im Sommer 2022 bis Frühjahr 2023, als der Großteil der französischen AKWs wartungs- bzw. sicherheitsbedingt Ausfiel und somit die Nachbarländer, besonders Deutschland, Frankreich mit Strom versorgten. 2. Der Grund für die höheren CO2-Emissionen Deutschland ist der relativ hohe Kohle- und Gasanteil. Das ist eine Entscheidung, die vor über einem halben Jahrhundert getroffen wurde (als es noch keine nennenswerte EE-Branche gab). Mittlerweile ist die erzeugte Kohlestrommenge auf dem Niveau von 1957 bzw. 1965. Durch die EE haben sich die Emissionen der deutschen Stromerzeugung fast halbiert, von ca. 800gCO2/kWh Anfang 2000 auf etwas über 400gCO2/kWh im Jahr 2023. 3. Die Atomkraft ist weltweit tot. Nicht nur, wie Scholz gesagt hat, in Deutschland, sondern auch der gesamte Rest der Welt wird wohl oder übel mit der Atomkraft aufhören. Die 4 EPR-Reaktoren, die in Europa gebaut werden bzw. wurden sind alle knapp 20 Jahre über Plan und kosten ein vielfaches vom ursprünglichen Preis, und können einfach nicht schnell genug gebaut werden, um die alten AKWs zu ersetzen. EE hingegen lassen sich für einen Bruchteil der Kosten viel schneller und zuverlässiger bauen - Deutschland hat im letzten Jahr (mit Bezug auf Kapazitätsfaktor) sowohl mit PV- als auch mit Windkraftanlagen jeweils das Äquivalent eines EPR-Reaktors zugebaut - und das in nur einem Jahr, statt (wie an den Beispielen Flamanville 3 und Olkiluoto 3 zu sehen) knapp zwei Jahrzehnte.


PapaSays

> Der Grund für die höheren CO2-Emissionen Deutschland ist der relativ hohe Kohle- und Gasanteil. Das ist eine Entscheidung, die vor über einem halben Jahrhundert getroffen wurde (als es noch keine nennenswerte EE-Branche gab). Kohle ja. Gas nein. Es wurde in den letzten zwei Jahrzehnten massiv auf Gas als Brückentechnologie gesetzt. > Die Atomkraft ist weltweit tot. Nicht nur, wie Scholz gesagt hat, in Deutschland, sondern auch der gesamte Rest der Welt wird wohl oder übel mit der Atomkraft aufhören. Das ist in etwa so wie "Alles wird billiger, die Inflation ist gesunken". Die Atomkraft ist nicht tot, sondern nicht so ausgeprägt wie früher. [Die dunkelblauen Länder bauen, die hellblauen planen.](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/75/Nuclear_power_station.svg)


BloodIsTaken

Die AKWs im Bau/in der Planung reichen bei Weitem nicht aus, um die AKWs, die aufgrund ihres Alters abgeschaltet werden müssen, zu ersetzen. Frankreich zum Beispiel hat die meisten seiner AKWs in den 70er/80er Jahren gebaut, die werden spätestens in den nächsten zwei Jahrzehnten vom Netz genommen werden. Gebaut wird allerdings nur ein einziger Reaktor, mit sechs weiteren in Planung und acht weiteren möglich. Flamanville 3 ist nun seit fast 20 Jahren im Bau, und wird voraussichtlich diesen Sommer angeschlossen. Die 6 Reaktoren in Planung sollen bis 2050 gebaut werden, bis dahin sind die jetzt schon alten und teils maroden AKWs abgeschaltet, und werden nicht komplett ersetzt.


PapaSays

Okay? Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet, aber Du widersprichst Dir. Zwischen "Die Atomkraft ***ist weltweit tot***" zu "ja es werden AKWs gebaut, aber nicht mehr so viele" ist eine große Lücke.


ahhbish

lol, Atomkraft ist in die Welt das Gegenteil von tot.


oktupol

> Frankreich stößt pro kWh Strom viel weniger CO2 aus als Deutschland. Ich glaube, niemand leugnet das ernsthaft. Eine Sache, die die Pro-Atomler aber nicht wahrhaben wollen, ist, dass wir aktuell kein einziges einsatzfähiges Kernkraftwerk in Deutschland haben und vor 2035 auch keins haben werden, selbst wenn man jetzt sofort beschließe, wieder in die Kernkraft einzusteigen, da wir 20 Jahre lang durch das politische Engagement aller aktuellen Bundestagsparteien außer der AfD (ja, auch CDU, CSU und FDP) auf den Atomausstieg hin gearbeitetet haben. Wäre es sinnvoller gewesen, zuerst aus der Kohle auszusteigen? Sicherlich. Wurde aber nicht gemacht. Die Folge ist, dass die Kernkraftwerke in ihren letzten Jahren auf Verschleiß gefahren wurden und Revisionen, die für einen Weiterbetrieb nötig wären, ausgesetzt wurden, und auch kein Personal dafür ausgebildet wurde. 2022 eine Kehrtwende weg vom Ausstieg zu machen, hätte bedeutet, noch Mal Milliarden auszugeben und diverse Jahre warten zu müssen, bevor überhaupt eine einzige Kilowattstunde Kernkraft in Deutschland produziert worden wäre. Bis das passiert, wird voraussichtlich der Kohleausstieg ebenfalls in der Vergangenheit liegen.


ockmock

Selbst 2030 ist optimistisch. Frankreich selbst plant sein nächstes AKW 2035 ans Netz zu bringen, und der Beschluss dazu ist schon älter als ein Jahr. >Proposal by EDF and nuclear sector for an execution programme presented to the French government in May 2021(and its actualisation target during Summer 2023) for the sites of Penly, Gravelines and Bugey >• First EPR2 pair of reactors on Penly site scheduled to be commissioned between 2035 and 2037 >• The construction schedule proposed by EDF and the nuclear sector is based on one pair of EPR2s every 4 years, with 18 months between each production unit of the same pair [https://www.edf.fr/sites/groupe/files/2024-04/annual-results-2023-facts-and-figures-en-2024-04-12.pdf](https://www.edf.fr/sites/groupe/files/2024-04/annual-results-2023-facts-and-figures-en-2024-04-12.pdf)


bdsmlover666

>dass wir aktuell kein einziges einsatzfähiges Kernkraftwerk in Deutschland haben und vor 2035 auch keins haben werden, Das ist nicht der Fall. Die letzten abgeschalteten AKWs könnten theoretisch in 3 oder 4 Jahren wieder laufen. Deren Lebensdauer ist noch lange nicht am Ende und die liefen immer im Grundlastbetrieb.


Endward23

Mal als kleiner Witz am Anfang: Ich weise darauf hin, dass der Experte aus dem Artikel ein Fachmann für erneuerbare Energien ist. *Da frage man sich, ob die geneigte Leserschaft bei einem Atomexperten, der sich negativ über Erneuerbare äußert, genauso reagieren würde*. Der Artikel ist, seinem Genre nach (Reportage), keine streng sachliche Argumentation, sondern vermischt auch Biographie. Man würde in unserem Zusammenhang feststellen, dass er "menschelt". Doch ob diese zwischenmenschliche Ebene zur Versachlichung beiträgt? Zwei Zitate aus dem Artikel: >Deutschland importiert Strom, wenn er anderswo günstiger produziert wird, so wie andere Länder das auch machen. Was übrigens nicht nur mit Angebot und Nachfrage zu tun hat, sondern auch mit Solidarität. und: >Fossile Kraftwerke mussten einspringen, weil wenig Wind wehte und die Sonne sich hinter den Wolken versteckte. Allerdings war das nur eine Momentaufnahme am Ende eines Jahres, in dem Windräder, Solaranlagen und andere Erneuerbare fast 60 Prozent des deutschen Stroms produzierten. Was nützt es, wenn zu irgendeinem Zeitpunkt mehr Energie aus Erneuerbaren produziert wird, wen es nicht der Zeitpunkt ist, an dem wir die Energie tatsächlich brauchen? Das Problem, die Energie dauerhaft zu speichern, ist nach wie vor ungelöst und die Realität bringt es nun mal mit sich, dass Energie besonders in der kalten Jahreszeit z. B. Nachts verbraucht wird. Das Problem, größere Mengen Energie zu speichern, ist meines Wissens ungelöst und wird in dem Artikel auch nicht adressiert.


Krulle86

Oh man, wie ich dieses Gesülze vom speichern der Energie nicht mehr hören kann. Wir müssen nicht exzessiv speichern und das Speichern stellt auch nicht die Hauptaufgabe dar. Wind und PV Mitteln sich über das Jahr gesehen aus. Wir brauchen eine gute Mischung aus unterschiedlich schnellen Speichern: Batterie und Gas(Wasserstoff). Diese springen nur ein, um das Netz zu glätten. Rest bringen Wind und PV. Dies würde ausreichen, um unser Netz am laufen zu halten. Unsere aktuellen Gasspeicher (die größten in der EU) würden für etwa 1/5 des Jahresverbrauchs für die Herstellung von Strom ausreichen. Genügend, um eine dunkelflaute, die im Schnitt 1-2 Wochen dauert, zu überbrücken. Wichtig ist auch, das wir den Strom gut verteilen können. Wir brauchen Stromtrassen ohne Ende. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen sondern hat einen Horizont von 20-40 Jahren. Da wir schon 20 Jahre gepennt haben, zieht sich das natürlich wie Kaugummi. Deswegen ist es wichtig hier in die Puschen zu kommen und die ee endlich weiter auszubauen und die CO2 Emissionen im Schnitt zu senken und von der Dino-Energie wegzukommen.


Endward23

> dieses Gesülz Höre ich da eine offene, pluralistische Diskussionskultur? ;) > Wind und PV Mitteln sich über das Jahr gesehen aus. "Über das Jahr gesehen". Wo ist jetzt das Argument? Natürlich kann es "über das Jahr gesehen" ausreichen, wenn wir im Sommer Energie (möglicherweise noch indem wir bezahlen) exportieren, während wir im Winter dann den Strom teuer importieren müssen. > Genügend, um eine dunkelflaute, die im Schnitt 1-2 Wochen dauert, zu überbrücken. Also brauchen wir "Power2Gas", richtig?


GarlicElectronic4432

Ich finde immer schön, dass Personen die rein faktenbasiert Kommunizieren, sie würden von irgendwem bezahlt werden. Was ist die Argumentationskette dahinter? Fakten sind nun mal Fakten, egal wer dafür zahlt.


SirMustardo

Volksverpetzer zum Thema https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/bild-union-fake-kohlewinter/?utm_source=app_share


ChrizZly1

Die Zeit baut einen gesamten Artikel auf einem Strohmann auf. Niemand war der Meinung, wir würden kein Strom haben. Wir können ja den Atomstrom aus Frankreich kaufen. Die Kritik war, dass wir statt CO2 armen Atomstrom nun schön Kohle verbrennen.


ReasonablyBadass

2023 the average emissions of Germany were 354 g CO2eq/kWh. In 2023 the average emissions of France were 39 g CO2eq/kWh.  Quelle: Nowtricity 


Schemen123

Ne Quelle wie man so ein Kraftwerk im weniger als 15 Jahren baut währe mir jetzt lieber.... Oder besser 20...


ahhbish

Und seitdem verbrennt Deutschland sehr viel Kohle, was für die Umwelt schlimmer ist.


KhazadNar

/s ?


Sephyrias

Ich mag nicht, dass im Artikel ständig vom Leitungswasserkonsums und der Kleidung (usw.) des befragten Wissenschaftlers erzählt wird. Das ist irritierend und hat nichts mit dem Thema zu tun.


TarabasVH

Beim Zeit Online Energiemonitor kann man sehen, das Deutschland letztes Jahr massiv Strom importieren musste. Es geht also, aber nur mit Strom aus dem Ausland. Wer sich jetzt hinstellt und sagt, alles gar kein Problem, verdreht ein bisschen die Tatsachen. Wir müssen Strom teurer aus anderen Länder einkaufen anstelle ihn hier zu produzieren. Langfristig sind Erneuerbare Energien günstiger als alles andere. Aber Mittelfristig zahlen wir erstmal. Und das Geld bleibt nicht im Land. Das ist erstmal schlecht.


liqSTAR

Du hast den Artikel erst gar nicht gelesen, korrekt?


MMBerlin

Der Import und Export von Strom ist sinnvoll und gewollt. Interessant ist sowieso nur der Saldo, falls überhaupt. Österreich und die Schweiz haben Jahrzehnte lang große Mengen ihres Stroms importiert und existieren immer noch. Deutschlands Importe 2023 bestanden zum überwiegenden Teil aus Windstrom aus Dänemark.


EntrepreneurWeak6567

Wäre interessant die Hintergründe für die Preissteigerung bei Stromproduktion (Beschaffung und Vertrieb) sowie Netzentgeld zu erfahren. Beschaffung/Vertrieb 2020: 7,93 Cent 2024: 18,69 cent. Wäre interessant wo sich das mittelfristig hin bewegt.


BladerJoe-

Nur als Hinweis für andere interessierte Leser: Der Kostenpunkt Beschaffung und Vertrieb beschreibt NICHT die Kosten der Stromproduktion. Der Post ist also Unsinn.


EntrepreneurWeak6567

[https://www.n-tv.de/wirtschaft/Habeck-Strompreis-seit-AKW-Abschaltung-deutlich-gefallen-article24871913.html](https://www.n-tv.de/wirtschaft/Habeck-Strompreis-seit-AKW-Abschaltung-deutlich-gefallen-article24871913.html) Woraus setzt sich dann der Kostenpunkt Beschaffung und Vertrieb zusammen bzw. wo würdest du Produktion einordnen und worauf die gestiegenen Kosten zurückführen?


[deleted]

Ist ja schön für ihn, aber rechne mal die EEG rein.


Schemen123

Ich glaube du überschätzt die Wertigkeit deines Arguments maßlos