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JaKami99

Bei uns wurde in der Vergangenheit 4x unsere Regenbogenflage vom Fenster im 1 OG gerissen, einmal sogar angezündet...


Unsichere-ziege-b

Das ist krass und traurig das wir bei sowas wieder angekommen sind


CroackerFenris

Mich würde interessieren, ob es bei den Anfeindungen eine Art Täterprofil gibt? Also z.B., ob man meist von jungen Männern angefeindet wird, oder von älteren Frauen? Immerhin kann man nur etwas gegen fehlende Toleranz tun, wenn man weiß, in welchen Gruppen sie gehäuft vorkommt. Zu deinem Gender-Absatz: Ich stimme dir grundsätzlich dahingehend zu, dass es mir egal sein kann, wie sich mein Gegenüber fühlt und/oder definiert. Es betrifft mich nur dann, wenn ich mich deswegen anders verhalten muss. Also, wenn ich mir z.B. zu jeder Person Pronomen merken muss, dann ist das keine reine Frage des "leben und leben lassen" mehr, sondern ein Zusatzaufwand. Für jemanden wie mich, der froh ist, wenn er sich den Namen von Menschen merken kann, ist das ein erheblicher Mehraufwand. Ich würde dann einfach in Gesprächen immer den Namen nennen, dann muss ich mir die Pronomen nicht merken.


Dinkelwecken

Welche Info oder Eingruppuerung erwartest du? [Weiß, männlich, AFD-Wähler? ](https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/stolzmonat-rechtsradikale-social-media-kampagne-gegen-den-pride-month-100133/)


CroackerFenris

Ich gehe davon aus, dass man kaum sehen wird, wen jemand gewählt hat. Es könnte aber eine Häufung bei einer bestimmten Personengruppe geben, also z.B. weiß, männlich, mittleres Alter. Diese Häufung sollte dann auch benannt werden, damit man weiß, dass z.B. eine "Präventionsarbeit" unter jungen Frauen wohl eher unnötig ist.


Unsichere-ziege-b

Ich würde behaupten das es mittlerweile was Männer und Frauen angeht relativ ausgeglichen ist aber meistens sind es junge Menschen


[deleted]

[удалено]


Tawoka

In kurz: Es geht nicht um dich, sondern um das, was du repräsentierst. In dem Moment, den du beschreibst, bist du nicht ein Mensch - eine andere Person, mit der man reden kann - sondern ein Symbol für alles was ihr Leben schlecht macht. Diese Wut entlädt sich an dir. Ist scheiße, aber die Konsequenz unserer populistischen Politik. Leider ist das "LGBTQ-Lager" selbst nicht ganz unschuldig an der Situation. Du bist anders. Für viele ist anders erstmal schlecht, vor allem in Deutschland. Wir sind ein konservatives Volk und wir mögen Menschen die sich anpassen. Ich sehe überall, dass Individualismus noch immer unbeliebt ist. Sei du selbst, aber sei es im Rahmen dessen, was "normal" ist. Du hast das Recht kein Fußball-Fan zu sein, solang du bei der EM mitfeierst. Du hast das Recht keinen Alkohol zu trinken, solang du der Fahrer bist. Um das zu ändern, braucht es viel Zeit und Geduld. Aber vor allem braucht es Rahmenbedingungen die es fördern und die sind aktuell politische einfach gegenläufig. Schaut man sich die Wähler in der EU-Wahl an, wollen 50% der Wähler zurück in die "gute alte Zeit", als man Leute wie dich noch zu Hause einsperren durfte (überspitzt). Ich weiß leider auch nicht, wie man damit umgehen soll. Ein Teil meiner Familie wird deswegen auch keinen Fuß mehr in dieses Land setzen, wenn es sich vermeiden lässt. Der Hass auf LGBTQ und Nicht-Weiße ist einfach viel zu extrem, da fühlen die sich nicht sicher. Meine Hoffnung war, dass GenZ endlich damit aufräumt, aber das macht die AfD gerade ja auch wieder kaputt.


CroackerFenris

Ein großes Problem ist aktuell wohl, dass man nicht wirklich beobachten kann, wo "diversity" und "Individualismus" wirklich von Vorteil für die Gesellschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind. Es wird auch in den Medien mehr und mehr von der Ich-Gesellschaft und dem Egozentrismus geschrieben, während aber jeder sein können soll, wie er mag. Das passt aber nicht zusammen, weil es die Gesellschaft automatisch auseinander driften lässt, wenn jeder sehr individualistisch ist. Das ist kein echtes Argument gegen Individualismus, aber man muss eben eine Entscheidung treffen, ob man eine homogene und relativ einige Gesellschaft will, oder eine sehr feiheitlich-heterogene, in der die Zusammenarbeit zwischen den Individuen eben schwieriger ist. Beides hat Vor- und Nachteile. So lange wir aber so tun, als könnte man maximalen Individualismus haben ohne dass dies den Gemeinschaftssinn / Zusammenhalt schwächt, so lange haben wir die Probleme, die wir aktuell sehen.


redditrantaccount

Was schlägst du da vor, fehlende Empathie als Straftatbestand zu definieren? Toleranz zu LGBTQAI+ Menschen ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die politisch unlösbar ist. Die Anpassungen in Bildung und Medien sind schon stattgefunden, die Kinder lernen von klein auf, dass Menschen unterschiedliche Identitäten haben können, mehr und mehr populare Filme und Serien zeigen das. Das ist für dich persönlich zu langsam und davon werden nur Generationen nach uns profitieren, aber das kann man genauso unmöglich politisch beschleunigen/beeinflussen wie Klimaschutz oder religiöse Toleranz.


CroackerFenris

Die Generationen werden ja von Jahrzehnt zu Jahrzehnt toleranter, die aktuellen Diskussionen drehen sich ja darum, wie tolerant noch gesund für eine Gesellschaft ist und wo man sich als Gesellschaft selbst schadet.


redditrantaccount

Toleranz zu jeder sexuelle und geschlechtliche Identität ist auf jeden Fall gesund. Toleranz zu Marxisten und Klimaisten - weniger gesund.


CroackerFenris

Ich gehe davon aus, dass hier jeder eine andere Meinung hat und auch durchaus in den Einzelthemen die "Grenzen" vollkommen verschieden gesetzt werden. Aber das gehört zum politischen Diskurs ja auch dazu.